Winterschutz im Garten
Es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus – oweh, oweh! Wie sieht der Garten aus?
August 2021
„Mama, Papa, darf ich vorstellen? Mein erstes, eigenes Haus inklusive dieses Paradiesgärtchens!“
Constantin macht eine stolze Rundum-Drehung und deutet auf zwei kräftige Bäume, die reichlich Äpfel tragen; kunterbunte Blumen-, zwei prall gefüllte Erdbeerbeete, saftige Tomatenstauden und den sattgrünen Rasen.
„Ja, ja; ist ja alles schön und gut, mein lieber Herr Sohn. Aber dir ist sicherlich bewusst, dass du auch etwas dafür tun musst, dass er so schön bleibt? Hm?“
Sein Vater Johann Kurt blickt ihn mal wieder an, als hätte er einen General verschluckt. Constantin (das bedeutet der Beständige, da er aber eher renitent ist, wie wir gleich sehen werden, hätte er besser René heißen sollen), verzieht das Gesicht, als hätte er herzhaft in eine Zitrone gebissen:
„Sicher doch, Papa, mach dir mal keinen Kopf, ich …“
„Unfug, Sohn, ich kenne doch meine Pappenheimer. Hier ist ein Ratgeber, wie du das Prachtstück winterfest machst. Und zwar ab November!“
Mann, Papa, weißt du eigentlich, wie viele von diesen oberschlauen Büchern du mir geschenkt hast? Zu jedem Pups? Mein Regal ist voll von diesen Teilen, weil du – ganz old school – niiiemals nicht einen Link sendest, den ich im Übrigen genauso wenig anklicken würde wie deine „Geschenke“ zu lesen.
„Toll, Papa, super, echt, dankeschön.“
Fehlt nur noch, dass du mir Handbücher schenkst zu den Themen „Wie popele ich elegant und unauffällig in der Nase“, „Vom BWLer zum Super-Sing-Star“, „Der Frauenversteher – die preußische Art“ oder „Maniküre für den selbstbewussten Mann“.
„Papa hat sehr lange danach gesucht, Constantin,“ mischt sich jetzt auch noch Mama Charlotte Frieda ein.
Ja, klaaar. Ein Klick auf Amazon und fertig ist die Laube. Die Laube … hihihi, passt ja gerade super …
„Du musst gar nicht so grinsen, wir erwarten EINFACH NUR EIN BISSCHEN mehr Dankbarkeit von DIR“. Charlotte Frieda spricht so anklagend, dass Constantin ihr am liebsten einen Richterhammer in die Hand gedrückt hätte. Aber so, wie sie mit den Händen fuchtelt, hätte das nur blaue Flecke gegeben.
Meine Fresse … die Natur da draußen braucht auch keine Tipps, die funktionuckelt von ganz alleine …
Sein Handy klingelt. Heilfroh über diese willkommene Unterbrechung sagt er, dass er da rangehen müsse und gleich noch einen Termin mit dem Gärtner hätte, den er während ihres hochinteressanten Gesprächs angerufen habe, der würde sich dann um alles kümmern. Seine Eltern sind zufrieden, er hastet davon und das neue Pffft-Buch wird – achtlos zur Seite gelegt – seine Jungfräulichkeit bewahren. Was nicht immer gut ist.
Acht Monate später
Constantin räckelt sich im Bett und schnuppert wie ein Kaninchen, das einen Bund Möhrchen vor dem Näschen hat: „Ohhh, Frühling liegt in der Luft, wie cool!!!“
Er macht sich mit seiner Kaffeemaschine „James“ einen Morgen-Burner, betritt dann das erste Mal seit dem Winter seine Terrasse, freut sich auf den ersten Sonnenmorgen im neuen Jahr …
stutzt …
blinzelt …
scannt den Garten komplett ab …
Holy Shit!
Er pirscht sich ran, wirft sich dann auf den Boden und robbt wie ein Soldat durch den ganzen Garten: Killing Fields wäre ein passender Name für das, was er erblickt:
Der Rasen hat – freundlich ausgedrückt – einen Bambi-Farbton angenommen, sieht bei Weitem aber nicht so süß aus. Auch den Beeten nützt kein Gebet mehr, sie klagen kläglich und verdorrt vor sich hin. Und die Bäume sehen aus, als wäre Frau Holle mit Wattebäuschchen am Werk gewesen – das Einzige, was Constantin momentan noch ernten könnte, wären Pilze. Dabei sprechen wir hier aber nicht von Champignons.
Die Pracht ist echt und einfach dahin. Und Constantin wird die nächsten Monate damit verbringen, sämtliche Ratgeber seines Vaters zu lesen.
Was hätte denn in dem Letzten gestanden?
Da es im November durchaus schon zu den ersten Schneefällen kommen kann, heißt es: rasch für Winterfestigkeit zu sorgen. Dazu können Sie Folgendes tun:
Zuallererst sollten Sie das Laub rechen, ansonsten könnte der Rasen (den Sie jetzt bitte nicht mehr mähen) von Schimmel befallen und geschädigt werden, dann hilft nur noch eine Neuaussaat.
Aus dem gleichen Grunde wollen auch die Beete abgeräumt werden – und jetzt ist ein guter Zeitpunkt, diese mit einer ca. ein bis zwei Zentimeter hohen Schicht Kompost zu bedecken.
Tipp 1:
Sehr guten Kompost erhalten Sie, wenn Sie das Schnittgut der Beete mit dem Laub zu einem Haufen zusammenharken und so unterbringen, dass es rund zwei bis drei Jahre verrotten kann.
Tipp 2:
Lassen Sie das Laub unter Bäumen und Sträuchern beruhigt liegen. Der daraus entstehende Mulch dient der Bodenfruchtbarkeit.
Nun können Sie neue Beete vorbereiten, indem Sie die Rabatte bei gleichzeitiger Einarbeitung von leicht zersetztem Laub umgraben. So können Sie sich im Frühling auf eine schön lockere und feinkrümelige Pflanzerde freuen, welche die neuen Wurzeln gut durchlüftet und so für ein kräftiges Wachstum sorgt.
Sogar Bäume und Sträucher können Sie jetzt noch sähen, zum Beispiel obsttragende Pflanzen: Himbeeren, Brombeeren, Apfelbäume, Kirschen etc. Setzen Sie die Wurzel in ein gegrabenes Loch und dort die Baumwurzel hinein, gießen Sie diese Pflanzen gut und geben noch etwas Dünger hinzu.
Bäume, Sträucher, Hecken mutig schneiden, wo geschnitten werden muss
Damit schützen Sie die Pflanzen vor zu hoher Schneelast, weil die Zweige dadurch abbrechen und an diesen Bruchstellen beispielsweise Pilzerreger eindringen könnten. Obacht! So manche Pflanzen wie der Hibiskus bevorzugen den Spätwinter oder Frühling für eine solche Maßnahme.
Deadline für Zwiebeln
Jetzt können Sie noch Frühblüher wie Krokusse, Narzissen oder Hyazinthen setzen und sich damit im kommenden März bis Mai einen neuen Augenschmaus gönnen. Noch mal Obacht! Bitte nur vor dem ersten Bodenfrost!
Tipp 3:
Davor sind die Zwiebeln abgeschirmt, wenn Sie diese zweimal so tief wie sie hoch sind, in die Erde bringen.
Empfindlichere Pflanzen und solche, die Sie im Herbst gepflanzt haben, brauchen Winterschutz
Verwenden Sie dazu einfach die geschnittenen Zweige Ihrer Nadelbäume, Heckenpflanzen oder Gartenvlies.
Einige robustere Kübelpflanzen, die noch draußen stehen, brauchen Unterschlupf in einem Winterquartier, andere sind mit dem richtigen Winterschutz auch draußen glücklich – vorausgesetzt, Sie isolieren sowohl die oberirdischen Teile mit Vlies oder ähnlich geeignetem Material als auch den Wurzelballen seitlich und von unten.
Und nun können Sie ganz entspannt dem kommenden Frühling sowie idyllischen Sonnenstunden in Ihrem grünen Reich mit bunten Farbtupfern und leckerem Obst/Gemüse entgegenblicken.
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Geschrieben von Susanne Purol