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Wenn die Putzfrau klaut

Frau Saubermann: Putzengelchen oder -teufelchen?

Brigitte von und zu Schnadel und ihr Göttergatte Herrmann (seinen Vornamen findet sie irgendwie spitzbübisch, betont er doch doppelt, was für ein wahrer Y-Chromosomen-Träger er ist) haben nach dem erfolgreichen Kauf ihres ersten Einfamilienhauses entschieden, dass von nun an eine Reinigungskraft den Haushalt schmeißen soll (die Frage, wohin, ist noch nicht geklärt). Da ihnen jedoch schon diverse „Die klauen wie die Raben“-Geschichten zu Ohren gekommen sind, haben sie einen Köder gelegt, um die Neue zu testen: Anastasija. Der soll aber voll nach hinten losgehen.

Drei Wochen ist die Russin nun schon bei den Schnadels fleißig wie ein Bienchen – was sie auch durch ihr gelb-braun-gestreiftes Putz-Outfit betont – und nun ist sie gerade dabei, das eheliche Schlafzimmer zu säubern. Dabei schmettert sie dynamisch „Kaaaaaaa-linka Kalinka Kalinkamya …“ vor sich hin und schwingt den Staubsauger trippelnd im Takt. Nun geht sie elastisch in die Knie, um mit der Düse unter das Bett zu gelangen und …

traut ihren grünen Augen nicht:

Da liegt doch einfach so ein 500-Euro-Schein rum. Sie angelt sich das Geld und schaut es fassungslos an. Blickt verstohlen nach rechts, nach links und zur Sicherheit noch nach oben und unten. Zieht scharf die Luft ein (das kann sie sehr gut, dagegen ist der Staubsauger ein Waschlappen), stößt dann leidenschaftlich ein lautes „Ahhhhhhhhhh“ aus (so beginnt übrigens auch die zweite Strophe von „Kalinka“), und beginnt zu schimpfen wie ein Rohrspatz:

„IDIOTA KUSOK!!!“ (Das ist klar, oder?)

Und weiter: „V ROT MNE NOGI!!!“, was so viel heißt wie „Füße in meinem Mund!!!“ Ein schöner, bildlicher Vergleich, wie wir finden, wenn du schockiert bist. Kommt ja nicht so oft vor. Wenn‘s dann noch Käsemauken sind …

Nun stößt sie ein solch donnergrollendes „GGRRRRRRRRRR“ aus, dass man meinen könnte, sie hätte ein Löwen-Gebrüll-Examen mit Eins bestanden und stapft wutentbrannt (wäre sie ein Weihnachtsbaum, würde sie lichterloh brennen) ins Wohnzimmer. Dort hat Brigitte es sich bei einem englischen Earl-Grey-Tee auf der Chaiselongue gemütlich gemacht. Hatte, denn vor lauter Schreck plumpst sie hinunter. Anastasija bäumt sich vor ihr auf wie eine deutsche Eiche und knurrt gefährlich leise: „Chaben Sie Eindrrruck, bin ichch EElsterrrr, Frrrau Chnadel? Chlegen Sie 500-Eurrro-Chein unterr Bett? Waarrruum?“

„Ich … äh, nein, was? Ein 500-Euro-Schein? Wie kommt der denn …? Ach, das ist ja schön, dass Sie den gefun …“, verstrickt sich nun Frau Schnadel (so sehr, dass wir Angst haben müssen, sie kommt da ohne Entfesselungskünstler nie wieder raus) – was Anastasija aber absolut kalt lässt (wir sprechen hier von sibirischen Minusgraden).

„Is nichchts scheen, Frrrau Chnadel. Bin ichch kaine Loh.“ (Damit will sie klar zum Ausdruck bringen, dass sie sich nicht verarschen lässt.) Und mit einem fluchenden „Yoptel-mopsel“ (was süßer klingt, als es verdammt noch mal ist) dreht sie sich auf dem Absatz um, den sie – wäre er ein High Heel gewesen – am liebsten in den sündhaft teuren Edelparkettboden wie einen Schlagbohrer geschraubt hätte.

„Auf Nchimmerwiedersechen.“

Tja, da war das Paar schlicht auf dem falschen Dampfer. Es vermutete sich wohl auf der Aida, befand sich aber offensichtlich auf der Titanic. Doch was können Sie nun tun, wenn Sie tatsächlich Madame Langfinger in Ihren Räumlichkeiten haben?

Bei begründetem (!) Misstrauen könnten Sie sich zunächst mit einer psychologischen Raffinesse erste Gewissheit verschaffen: Stellen Sie ihr eine persönliche, harmlose Frage, z. B. ob sie Kinder hat und in welchem Alter. Beobachten Sie dabei genau ihr Gesicht, ihre Hände und die Körperhaltung. Sprechen Sie danach an, dass Sie Geld, Schmuck etc. vermissen. Auch hier fokussieren Sie sich auf ihr Gesicht, ihre Hände und die Körperhaltung. Wenn es gravierende Unterschiede in ihren Reaktionen gibt, wie z. B. ein unsicheres Kopfkratzen oder ein plötzlich ängstlich geöffneter Mund bzw. schuldbewusstes Augensenken, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass sie eine Diebin ist.

Trick 17 mit Selbstüberlistung

Sie könnten natürlich auch eine Kamera aufstellen. Allerdings gilt das vor Gericht nicht als Beweis (warum auch immer) und es könnte zusätzlich datenschutzrechtlich problematisch werden. Aber Sie hätten die Möglichkeit – wie es eine Taufkirchner Seniorin 2018 getan hat – die Polizei über ihren Verdacht zu informieren und anschließend beispielsweise Geldscheine abzufotografieren und diese dann in Portemonnaies und Briefumschlägen an verschiedenen Stellen zu deponieren.

Ist Ihre Putzfrau wieder bei Ihnen, bitten Sie vorab ein Familienmitglied, einen Freund/Bekannten oder Nachbarn, gegen Ende der Arbeitszeit vor der Haustür zu warten, um sie eventuell abfangen zu können. Entdecken Sie, dass Ihr Geld tatsächlich entwendet wurde, verständigen Sie die Polizei und Ihren „Wachposten“.

Wie gehen Sie ohne Beweise vor?

Sollten Sie sicher ausschließen können, dass niemand anderes sich an Ihrem Besitz vergriffen hat und fällt Ihnen auch keine sonstige plausible Erklärung für dessen Verschwinden ein, ist es ratsam, Strafanzeige zu erstatten. Auf diesem Wege wird die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, wobei fraglich bleibt, ob die Putzfrau tatsächlich überführt wird – auch wenn es nicht zwingend notwendig ist, sie auf frischer Tat zu ertappen.

Möglicherweise bewegt die Verdächtige auch eine reine Befragung durch Ermittlungsbeamten zum Ablegen eines Geständnisses.

Kommt es schlussendlich zu einer Verurteilung, stehen Ihre Chancen gut, Ihren Verlust zivilrechtlich zurückzufordern – wenn die Sünderin denn flüssig ist.

Nun ja, in jeder Branche gibt es schwarze Schafe. So natürlich auch unter Maklern. Am zuverlässigsten ist es natürlich, wenn Sie auf Empfehlungen zurückgreifen können – vor allem, wenn es um so etwas Brisantes geht wie den Verkauf Ihrer Immobilie. Der kleinste Fehlgriff kann dazu führen, dass Ihr Projekt in 1.000 Metern Höhe platzt. Oder dass Sie übers Ohr gehauen werden. Was im wahrsten Sinne des Wortes schmerzhaft ist, vor allem für Ihr Bankkonto.

Doch mit Living in Berlin können Sie Pferde stehlen – und werden nach dem reibungslosen, völlig entspannten Verkaufsprozess den krönenden Abschluss als rechtsgültigen Vertrag in der Hand halten. Schließlich bedeutet bei uns „der Griff in die Kasse“, dass sich Ihr goldenes Geschäft in klingender Münze auszahlt – wenn Sie denn Kontakt zu uns aufnehmen. Ganz einfach jetzt.

Geschrieben von Susanne Purol