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Welche Auswirkungen hat der Ukraine-Krieg auf den Wohnungsmarkt?

Während es auf europäischem Boden bereits seit Jahrzehnten keinen Angriffskrieg mehr gegeben hat, ist diese Sicherheit derzeit dahin. Was für uns sehr dramatisch klingen mag, ist jedoch vor allem für ukrainische Staatsbürger ein echtes Problem. Immer mehr Menschen begeben sich per Auto oder Zug auf den Weg in sichere Drittstaaten – unter anderem auch Deutschland. In diesem Beitrag steht daher die Frage im Mittelpunkt, wie der Ukraine-Krieg den lokalen Wohnungsmarkt beeinflusst.

Warum der Einfluss des Kriegs durch private Initiativen abgefedert wird

Auf den ersten Blick wird schnell deutlich: ohnehin schon knappe Kapazitäten für Wohnraum werden durch eine solche Notlage an ihre Grenzen gebracht. Überraschenderweise ist dies jedoch in vielen Bereichen nicht der Fall, da für ukrainische Flüchtlinge bisher nicht so viele Wohnungen aufgebracht werden müssen. Viele Geflüchtete kommen bei Verwandten oder in speziellen Einrichtungen unter.

Die Folgen für den Wohnungsmarkt lassen sich auf kurze Sicht daher gar nicht so einfach absehen. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer planen ohnehin, Deutschland nach Ende des Krieges wieder zu verlassen. So handelt es sich auch bei der Unterbringung hier in Deutschland nur um eine zeitlich begrenzte Maßnahme, um bis zum Ende der kriegerischen Handlungen in Sicherheit zu sein. Dank vieler privater Helfer werden freie Wohnräume noch effizienter koordiniert und so bereitgestellt.

Wie Leerstand in strukturschwachen Regionen genutzt werden kann

Klar ist aber natürlich, dass der Druck auf den Wohnungsmarkt mit einer zunehmenden Anzahl von Flüchtlingen weiter steigt. Umso mehr Menschen vor allem in städtische Regionen flüchten, desto schwieriger wird die Lage für eine reibungslose und sichere Koordination. Ein Teil der Lösung kann es sein, auch strukturschwache Regionen mit ohnehin viel Leerstand in die Planung miteinzubeziehen.

Während medial immer die Wohnungsknappheit im Mittelpunkt steht, ist dieser Fakt nur begrenzt wahr. Neben den großflächigen Ballungsgebieten sind es vor allem kleine Städte in eher ländlichen Gebieten, die seit Jahren von starker Abwanderung betroffen sind. Sollten die Kapazitäten direkt in der Großstadt mit der Zeit nicht mehr ausreichen, gibt es im ländlichen Bereich somit unzählige Alternativen. Dies macht es leichter, die Geflüchteten und den Wohnungsmangel zu vereinbaren.

So wirkt sich der Ukraine-Krieg speziell auf unsere Hauptstadt aus

Auch ein Blick auf die Auswirkungen hier in Berlin bietet sich hinsichtlich der aktuellen Krise natürlich an. Dabei wird schnell deutlich, dass die Hauptstadt sich in einer derart ernsten Lage rund um die Koordination zu einem guten Vorbild entwickelt. Viele Berlinerinnen und Berliner gehen mit gutem Vorbild voran und schaffen die Möglichkeit, Geflüchtete privat aufzunehmen. Ergänzend dazu gibt es zur kurzfristigen Unterbringung einige Heime und Einrichtungen, die nach Beginn des Ukraine-Krieges entsprechend vorbereitet wurden. Viel zusätzlicher Wohnraum ist in Berlin daher gar nicht nötig.

Sind in Zukunft Entwicklungen am Wohnungsmarkt ersichtlich?

Ob und wie sich der Krieg auf den Wohnungsmarkt auswirken wird, ist eine Frage der langfristigen Entwicklung. Wie viele Geflüchtete werden noch den Weg nach Deutschland suchen und vor allem wie lange wird der Krieg noch andauern? Sollte sich der Ukraine-Krieg zu einem Dauerzustand vor Ort entwickeln, steigt natürlich auch der Druck auf die Wohnlage. Während in der Übergangsphase die spartanischen Lösungen ausreichen, wäre dann deutlich mehr Wohnraum zur Unterbringung gefragt.

In dieser Hinsicht ist es immer eine Frage des Zustandes, die sich pauschal nicht beantworten lässt. Umso länger sich der Krieg zieht und umso mehr Menschen den Glauben in eine sichere Heimat in der Ukraine verlieren, desto eher wird Deutschland zur neuen Wahlheimat. Dies ist dann wiederum mit dem Erfordernis des nötigen Wohnraums verbunden, der zumindest in Großstädten seit Jahren ein knappes Gut ist. Auch Berlin stellt als Hauptstadt leider keine Ausnahme dieses Zustandes dar.

Wie die neue Ampel-Koalition das Wohn-Problem angehen will

Doch nicht nur rein koordinativ, sondern auch politisch lohnt sich der Blick nach Berlin. Bereits vor Beginn des Krieges hat die neu gewählte Ampel-Regierung eigene Pläne vorgetragen, wie sich die Wohnungslage in den kommenden Jahren entlasten soll. Vor allem Sozialwohnungen stehen nach den Plänen von SPD, Grünen und FDP im Fokus, wodurch jährlich 100.000 neue Wohnungen dieser Art entstehen sollen. Ergänzend dazu spielt auch der Wohnbedarf für Geflüchtete eine große Rolle.

Experten gehen derzeit davon aus, dass zur Abfederung der langfristigen Folgen bis zu 500.000 Wohnungen für die Geflüchteten benötigt werden. Diese müssten zwar nicht alle neu gebaut und errichtet werden, könnten jedoch auch in naher Zukunft schon wichtig sein. Auch die Annahme der Anzahl der Geflüchteten schwankt hierbei natürlich, was die Kalkulation umso schwieriger macht.

Zur zusätzlichen Entlastung sollen ukrainische Flüchtlinge nun zudem finanzielle Unterstützung vor Ort erhalten, um unabhängig vom Ersparten leben zu können. Dies umfasst bisher zwar nicht die Bereitstellung einer eigenen Wohnung, ist jedoch ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Bisher sind es somit vor allem umgestaltete Gästezimmer, Büros, Massenunterkünfte oder private Räumlichkeiten, die ein Chaos im Bereich der Unterbringung von Geflüchteten vermeiden können.

Durch den Wandel am Immobilienmarkt zur langfristigen Absicherung

Auch wenn es sich beim aktuellen Ukraine-Krieg hoffentlich nicht um einen Dauerzustand handelt, gilt es, die aktuellen Gegebenheiten am Immobilienmarkt umfassend zu hinterfragen. Vor allem in unserem Berlin werden immer mehr Wohnungen luxussaniert, wodurch Mieten und Kaufpreise exorbitant steigen. Diesen Wandel gilt es auch politisch zu stoppen, um die Suche nach Wohnraum als Grundrecht in wichtigen Fällen für die Menschen gar nicht zur Zerreißprobe werden zu lassen.

Für die Geflüchteten aus der Ukraine ist es derzeit somit vor allem die Hilfsbereitschaft vor Ort und die Verachtung des Krieges an sich, was zur nötigen Hilfe führt. All das ist auch hinsichtlich unseres Wohnungsmarktes jedoch sehr provisorisch, weshalb es in Zukunft auf Strategien und Maßnahmen ankommt. Die Stärkung des Neubaus von Sozialwohnraum kann nur ein erster, wichtiger Schritt sein.

Wir stehen fest an der Seite der Geflüchteten aus der Ukraine!

In dieser Hinsicht ist es uns sehr wichtig, noch einmal auf die schwierige Lage für alle Geflüchteten hinzuweisen, die sich auf den Weg nach Deutschland und Europa begeben haben. Niemand verlässt gerne seine Heimat und ist gezwungen, Teile der Familie im Krieg zu belassen. Daher auch hier noch einmal unser dringender Appell: Helfen Sie, wo immer Sie können. Seien es Sachspenden für die geflüchteten Frauen und Kinder oder sei es Wohnraum, der kurzfristig verfügbar ist. Vielen Dank!