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Selbst ist die Frau – au, au, au

Schon als Teenie bastelte Manuela für ihr Leben gern. Dabei war sie allerdings weniger an schnöden Klebebildchen oder blöden Bügelperlen interessiert … nein! Es mussten schon komplexere Dinge sein wie zum Beispiel aus Papas Musikboxen zwei Käfige für ihre Hamster Dick & Doof zu bauen. Auf dessen seltsamerweise erzürnte Reaktion: „Du bist doch nicht ganz dicht!!!“ überprüfte sie sich pflichtschuldigst, um dann zu dem Ergebnis zu kommen: „Stimmt, Papa! Aber du ebenfalls nicht. Sonst könnten wir ja nicht aufs Klo gehen!“

Auch das Umfunktionieren von Omas Urne in ein Terrarium für Regenwürmer stieß auf extremes Unverständnis. Da pochten die Eltern immer auf Bio, Nachhaltigkeit und so'n Krempel … was also sollte dann das (im Übrigen grottenschlecht aufgeführte) Theater?

Selbst ihr Bruder zeigte ihr einen Vogel.

Genauer gesagt: einen majestätischen Adler, als er entdeckte, dass sie seinem Lieblingshoodie die Kapuze abgeschnitten und diese vorne in Bauchhöhe wieder angenäht hatte. Er war doch ein absoluter Fan von Kängurus! (Wobei sie diese Namensgebung wirklich nicht verstand: Was haben die denn bitte schön mit einem Guru gemeinsam?) Das hätte ihn doch freuen sollen? Zumal es doch superpraktisch war für Dinge wie Handy, Portemonnaie, Schlüssel & Co?

Als junge Frau verlagerte sie ihre Kreativität dann ins Handwerken und Dinge reparieren. Darin war sie richtig gut. So hatte sie einmal ihre Waschmaschine wieder in Gang gebracht. Diese pumpte zwar mit Trommelwirbel und gierig alles in sich rein, ganz starrsinnig aber nichts mehr ab.

Glücklicherweise gibt es ja das Internet. Die Spur führte sie zeitnah zu:

Nicht die Wanne, der Schlauch ist voll. Juhu-hu-hu, Honey.

Womit auch immer, sie sollte die Maschine bei 90 Grad und mit dem Verstärker Zitronenessig hochtouren. Es klappte prima. Sie lief wie eine Eins (obwohl Manuela nicht wirklich weiß, wie Einsen laufen, zackig vielleicht) – aber nicht ab. Also pfiff sie (etwas unharmonisch, aber egal) auf die Online-Tipps, schnitt den Schlauch ab und pustete mit aufgeblähten Backen durch, wobei sie an einen hyperventilierenden Kermit in Rot erinnerte. Trotz allem rührte sich nix. Außer ihrer protestierenden Lunge. „Dann eben saugen“, dachte sie hechelnd. Allerdings hatte auch diese Richtung der Mund-zu-Schlauch-Beatmung eher asthmatischen Charakter.

Dann fühlte es sich … ein Quäntchen leichter an. Sie war nur noch zartrosa im Gesicht. Dann machte sie die für sie logische Gegenprobe: Saugen. Und zwar beherzt.

Zu beherzt, wie sich herausstellte.

Mit einem vernehmbaren Plopp schoss das Wasser, erleichtert über die neu gewonnene Freiheit, durch den Schlauch und direkt in ihren Mund hinein. Der Verblüffungseffekt schaltete ihr Hirn so ab, dass sie automatisch schluckte. Viel schluckte. Immens viel schluckte. Sich verschluckte und weniger ausspuckte. Zitronensäure mit Muff-Wasser. Herber Cocktail.

Sie fühlte sich etwas säuerlich. Das hinderte sie aber nicht daran, den Schlauch mit Nagellack wieder dran zu kleben und schwupps! lief das Maschinchen wieder wie am Schnürchen (Ätsch, Familie!). Dass ihre Küche zwei Tage später unter Wasser stand, steht auf einem anderen Blatt.

Deshalb prahlte sie auf Facebook auch damit, dass sie sich – neben Waschmaschinen – in die Bedienung diverser technischer Geräte einfuddeln könne – auch ins Einrichten eines neuen Telefons, Computers oder ins Deaktivieren eines Atomkraftwerks.

Dann wurde ihr neuer Staubsauger geliefert.

Reglos hockte sie auf dem Parkett.

Nachdem sie eine halbe Stunde versucht hatte, den Schlauch im Gehäuse festzustöpseln. Aus ihrer langjährigen Bodenschmutz-Inhaliergeräte-Erfahrung wusste sie, dass es im Prinzip bloß eines schlichten „Du musst doch nur den Schnöpi in die Öffnung klicken“ bedarf.

Weit gefehlt.

Das Teil wollte sich einfach nicht willig einfügen. Sie drückte und presste. Nix. Sie drückte, presste, drehte und wendete. Nada. Sie öffnete die Klappe und zog den Schlauch von innen durch. Das passte. Wackelte. Und hatte Luft. Gar nicht gut, wenn man den ursprünglichen Zweck eines solchen Haushaltsgerätes bedenkt.

Sie benötigte sieben Minuten, um das wieder rückgängig zu machen, wobei sie sich unfreiwillig selbst in den Schwitzkasten nahm, weil ihr Gehirn ihr schulmeisterlich zuraunte: „Du machst ihn kaputt. Du machst ihn kaputt. Du Denkzwergin machst deinen neuen Staubsauger kaputt.“

Dann versuchte sie es mit einer Nähnadel, aber der Schlauch ließ sich nicht einfädeln.

Nun hielt sie sich das Ende voll nah vor die Augen.

Schaute in den Schlauch. Machte einen Knoten. Pustete hindurch. Hatte ja schon mal funktioniert. Ist aber offensichtlich kein Patentrezept.

Daraufhin verließ sie das erste Mal ihre Kreativität. Mit glasigem Blick auf die Bedienungsanleitung hoffte sie – nervös in sich ruhend – auf eine Eingebung.

Die dann auch kam. Schlagartig (autsch, auch das noch!):

Sie hatte nicht das Pferd, sondern den Sauger von hinten aufgezäumt.

Sprich: Sich mit dem falschen Ende beschäftigt, das mehr für das Staubsaugerrohr denn den -schlauch gedacht war. Also quasi einen Saubstauger draus gemacht.

Das hatte sie aber nach drei Tagen komplett vergessen, als ihr eine neue, zündende Idee kam (die sie pfiffigerweise aber sofort löschte. Interessanterweise war die danach immer noch da). Während sie den Song „Strategien gegen Architekturen“ ihrer Lieblingsband Einstürzende Neubauten hörte, kam ihr in den Sinn, die leerstehende Eigentumswohnung nebenan zu kaufen und sie mit ihrer über einen Wanddurchbruch zu verbinden.

„STOPP, MANUELA!!!“ vernahm sie plötzlich die mahnenden Stimmen ihrer Eltern in ihrem Kopf.

Das erscheint uns jetzt doch zu gefährlich. Da müssen wir einfach eingreifen!

Zunächst musst du dir die Frage stellen, ob das überhaupt zulässig ist. Vor allem, wenn eine tragende Wand eine ebenfalls tragende Rolle spielt.“

„Ach, lasst mich doch in Ruhe“, murmelte sie trotzig, ging aber doch – wenn auch widerwillig – auf Googlesuche und fand triumphierend ein Beispiel:

Ein Wohnungseigentümer plant, zwei seiner nebeneinanderliegenden Wohnungen zu verbinden. Zwischen dem Flur seiner Wohnung Nummer 1 und dem Wohnzimmer seiner Wohnung Nummer 2 liegt eine gemeinsame, tragende Wand. Hier beabsichtigt er, eine Tür einzubauen. Aus diesem Grund stellt er einen entsprechenden Beschlussantrag zur Abstimmung in der Wohnungseigentümerversammlung. Dieser wird mehrheitlich abgelehnt. Daraufhin erhebt der Eigentümer Anfechtungsklage.

Erfolgreich:

Wenn weder Brandschutz noch Statik des Gebäudes Einbußen erfahren, ist der Durchbruch einer Wand gestattet, selbst wenn

  • diese tragend ist,
  • die übrigen Wohnungseigentümer durch die notwendigen Schritte vorübergehende Störungen durch Lärm und Feuchtigkeit in Kauf nehmen müssen.

Das bedeutet: Sollte die beabsichtigte bauliche Veränderung die Rechte der übrigen Eigentümer nicht über das bei einem geordneten Zusammenleben unvermeidliche Maß hinaus beeinträchtigen, haben Sie als Wohnungseigentümer einen Anspruch auf Genehmigung und entsprechende Beschlussfassung – auch gegenüber der Hausverwaltung.

Warum ist das so?

Eine Türöffnung bedeutet weder einen permanenten baulichen Mangel, noch stellt sie einen Einschnitt in das gemeinschaftliche Eigentum dar. Sowohl die Standsicherheit des Gebäudes bleibt durch Aussägen eines Teils der aus Stahlbeton bestehenden Wand gewährleistet als auch der notwendige Brandschutz. Letzterer wird auf zweierlei Art gesichert: durch horizontale Ebenen – also durch die Geschossdecken – und auch durch den im Treppenhaus geebneten Fluchtweg.

Fazit:

Kurzfristig sind Defizite zwar möglich:

  • eine Lärmbelästigung durch entsprechende bauliche Maßnahmen
  • sowie geringfügige Feuchteflecken an der Decke der unterhalb gelegenen Wohnung durch das beim Sägen verwendete Kühlwasser – trotz sorgfältigster Arbeit.

Dennoch: Wenn der ausführende Wohnungseigentümer für die Beseitigung etwaiger Feuchtigkeitsschäden Sorge trägt, stellen laut Gericht beide Faktoren keinen wirklichen Nachteil für die übrigen Eigentümer dar und sind somit zumutbar.

Wenn Sie als Eigentümer in Sachen Immobilien-Know-how einen Durchbruch erfahren wollen, wenden Sie sich doch einfach vertrauensvoll an das erfahrene Team von Living in Berlin. So profitieren Sie von fundiertem Sachverstand und solidem Expertenwissen – untermauert von ausgereiften Kenntnissen sämtlicher Fallstricke, die somit für uns keine mehr sind.

  1. S.: Wir hoffen sehr, dass Manuela einen Fachmann für den Durchbruch beauftragt hat. Der Fall der Berliner Mauer war cool … aber sonst?