I'm singing in the rain, just dancing in the rain, what a glorious feeling … I'm happy again …♫
Oder: Was des einen Freud', ist des anderen Leid
Clara sitzt da – tränenüberströmt –, umgeben von ihren Liebsten, während sie das Geld zählt, das sie in ihren Händen hält. Es sind 650 Euro. 650 EURO! Urlaubsgeld, das ihr ihre Familie zum Geburtstag geschenkt hat. Sie kann nur stammeln: „Oh m-m-mein G-Gogo-Gott, w-wie s-s-süß s-seid ihr dede-enn? S-Soo v-v-viel?“ Nach vier Jahren Reiselosigkeit fühlt sie sich wie eine Lampe, die 4 x 365 Tage auf Sparflamme lief und nun mit einer 1.001-Watt-Glühbirne überrascht wird.
Acht Tage später sitzt sie in der U-Bahn auf dem Wege zum BER. Jeder Berliner, der nicht im Süden der Hauptstadt lebt, weiß, dass die Anfahrt zum Flughafen mit den Öffentlichen meist deutlich länger dauert als der eigentliche Flug – zumindest innerhalb Europas. Da wird schon mal bei einem Bierchen diskutiert, ob der Name nicht 20-Prozent-Berlin Brandenburg International Airport lauten sollte, um der Pinocchio-Bezeichnung eine lange Nase zu machen.
Nach dem Clara ca. die Hälfte der zweistündigen Strecke geschafft hat, wirft sie treffsicher (das musste sie lange üben, ihr Ballgefühl ist eh schon grottenschlecht, aber das dann noch mit dem Auge hinzubekommen …) einen Blick auf ihr Handy und sieht, dass sie eine SMS bekommen hat. Ahnungslos öffnet sie diese und wird kurz darauf Schnappatmung sowie Frisbee-Scheiben-große Augen bekommen:
Ihr Flug EW8988 nach Split wurde annulliert. Wir arbeiten an einer Lösung.
Wir suchen aktuell nach einem neuen Flug. Dies kann bis zu 30 Minuten* dauern. Sobald wir eine gute Option gefunden haben, erhalten Sie eine E-Mail.
„Das ist jetzt nicht euer Ernst!!!“ brüllt ihr Gehirn. Wie in Trance (als hätte sie eine Flasche Sekt geext, nur ohne Anlass zu feiern und mit ausbleibendem Albernheitsfaktor) fährt sie weiter, bis sie schließlich in der fünf olympia-stadien-großen Eingangshalle steht und auf das Abflugsdisplay glotzt. Da steht nämlich neben Split wie geplant die Startzeit: 10:20.
Während sie auf der Suche nach IRGENDEINER Person, die ihr weiterhelfen kann, hektisch durch die Halle hetzt, als wäre ein Alligator auf einer Harley hinter ihr her, überschlagen sich ihre Gedanken: Ist heute der erste April? Bin ich im Horrorfilm „Flightmare, Teil 1“ gelandet? Obwohl ich noch nicht mal gestartet bin? Oh, auf dem Display da steht „cannceled“. ALLE Flüge finden statt, nur der EINE, den ich an diesem Tag um diese Zeit in diesem Jahr zu diesem Ort gebucht habe, nicht???
4 Stunden und 21 Minuten später
*Erinnern Sie sich? Eurowings schrieb, das könne bis zu 30 Minuten dauern … Wir haben eine neue Zeit-nicht-wie-im-Flug-vergehende-Rechnung.
Irgendwann hatte Clara endlich eine kompetente Frau gefunden, die ihr zeigte, wo sie ihren Flug umbuchen kann (nein! Es gibt auf diesem internationalen Flughafen keinen Schalter von Eurowings, wieso auch?), nämlich „da oben neben dem Backshop“, wo Clara erst nach 9 Minuten geschnallt hat, dass sie sich bei Swissair anstellen musste, was ihr ein stecknadelgroßes Schild mit der Aufschrift Eurowings im Prinzip ja auch deutlich zu verstehen gegeben hat. Sie Deppin, sie.
Übrigens hatte ihr Sohn, mit dem sie zwischendurch telefonierte, um nicht ganz durchzudrehen – wie die oben genannte Glühbirne Surprise, die nun ihre Fassung verloren hat – die Airline Eurowix getauft, während ihre allerbeste Freundin auf WhatsApp den Eurowitz daraus machte. Das half Clara allerdings erst später, als die sprichwörtlichen Startschwierigkeiten sich dann doch auflösten.
Das sollte aber noch eine Weile dauern, denn:
Nachdem sie nach 139 ebenfalls leidtragenden Fluggästen an diversen Schaltern – genau genommen an zweien, von denen einer 2 Stunden und 23 Minuten von einem einzigen Pärchen warum auch immer belagert wurde – dann doch endlich mal dran war, fuhr sie mit einem neuen Ticket nach Hause, das ihr die Mitarbeiterin mit einem enthusiastischen „Na, sehen Sie, da haben wir doch eine suuuuper Lösung gefunden. Übermorgen geht's schon los, Sie fliegen über Düsseldorf – eine ganz tolle Stadt! – um 6.20 Uhr los und sind dann auch schwupps schon um 15 Uhr in Split!“ Clara war auch ganz begeistert. Endlich konnte sie mal um 2 Uhr nachts aufstehen und da der Flieger (natürlich auch von Eurowix/-witz) eine klitzekleine Verspätung von 75 Minuten hatte, kam Clara unfassbar glücklich dann nach vierzehneinhalb Stunden in ihrem kroatischen Apartment an. Wer will schon einen Direktflug von einer Stunde und 50 Minuten, wenn er solch ein Abenteuer bei einem um zwei Tage verkürzten Urlaub erleben darf? Na, bitte.
Aber Clara wurde entschädigt.
Als passionierte Wasserratte (wobei „Wasserdackel“ rein optisch besser zu ihr passen würde) durfte sie die unfassbar schönen, gigantischen Wasserfälle des Nationalparkes Krka bestaunen, faszinierende Wassermassen stürzen da tagein, tagaus herunter und das imposante Rauschen spülte ihr während ihres vierstündigen Spaziergangs jede Anspannung und den ganzen Ärger einfach so weg.
Ein weiteres Highlight war dann die private Bootstour mit ihrem Landlord (so nennen sich dort die Vermieter, klingt auch viel edler, fand Clara, das hatte sie sich wirklich verdient), wo sie nur so über das weite Meer flitzten und schließlich in eine traumhaft türkisfarben schillernde Lagune gelangten, an deren Hang ein uriges Restaurant eingelassen war. Sie ließ sich auf dem Salzwasser treiben und bei ein bis fünf Gläschen Wein mit schwarzem Tintenfischreis verwöhnen. Als sie allerdings sah, wie der Landlord beim Essen schwarze Zähne bekam, fragte sie erschrocken, ob das nach dem Zähneputzen wieder wegginge? Er schüttelte bedauernd den Kopf, nein, das hielte circa eine Woche so. Jetzt blieb ihr die dunkle Spucke weg und sie schaute ihn stumm und entgeistert an. Er schaute stumm und mit zitternden Mundwinkeln zurück (ojemine, bedauerte er es so sehr, dass er sie nicht vorgewarnt hatte?). Um dann plötzlich loszuprusten (Gott sei Dank mit leerem Mund!) und sich vor lauter Lachen den nicht vorhandenen Bauch zu halten. Clara stand einen Moment auf der langen Leitung, die sie auf die Schnelle rechts neben ihrem Stuhl gefunden hatte und bekam dann einen besonders schönen Kicheranfall.
Mitten in der Nacht, als es plötzlich kracht
Und wie. Clara schreckt aus ihrem Schlaf hoch, hört tosendes Donnern, das von den Bergwänden zurückgeschmettert wird und sieht aus dem Fenster auf die mit blau und gelb zuckenden Blitzen übersäten Lagune, an der sie ihr Feriendomizil hat. Freudig springt sie aus dem Bett und hüpft auf den Balkon. Sie liebt Gewitter und dieses hier ist nochmal eine ganz andere Nummer als eines in Berlin. Im sanften Sommerregen tanzt sie ausgelassen auf den Fliesen, dreht sich lachend wie ein Brummkreisel (nur ohne Brumm) mit zur Seite ausgestreckten Armen um die eigene Achse. Rechts herum und links herum und rechts her… als plötzlich die leichte Brise elf Zähne zulegt (ganz ohne Beißerchen, das muss man erst mal können!) und der Regen heftig zu pladdern beginnt. Die Wohn-, Schlafzimmer- und Balkontüren schlagen auf und zu und wieder auf und zu, die acht Plastikstühle sausen auf dem Balkon hin- und her und Clara spielt Fangen mit ihnen, während sie immer wieder die eine oder andere Tür wahlweise zudrückt oder aufhält. Dabei muss sie den einen oder anderen Spagat hinlegen – was ihr nicht so leichtfällt, denken wir nur an den Dackel – dennoch (oder vielleicht gerade deswegen) hat sie ein kindliches Vergnügen an dieser für sie ausgesprochen gelungenen Wiedergutmachung.
Auch bei ihrer Heimkehr warteten gute Nachrichten auf Clara
RBB24 berichtete:
„Eine Gewitterfront ist … über Berlin und Brandenburg hinweggezogen, die Feuerwehr rückte zu zahlreichen Einsätzen aus. In Berlin kamen die Einsatzkräfte kaum noch hinterher.
Wegen eines Unwetters ist die Berliner Feuerwehr am Freitag vermehrt zu wetterbedingten Einsätzen ausgerückt. Betroffen war vor allem der Südosten der Stadt. Laut Feuerwehr kam es seit Freitagmittag zu mehr Anrufen.
Die Einsatzkräfte seien bis 15 Uhr zu etwa 100 Einsätzen ausgerückt, sagte ein Sprecher dem rbb am Freitagmittag. Die häufigsten Gründe sind demnach Wasserschäden, umgestürzte Bäume und abgeknickte Äste. Menschen sind bisher nicht in unmittelbarer Gefahr, hieß es. Am Nachmittag hatte sich die Wetterlage in der Region wieder beruhigt.“
Da Clara im Norden wohnt, ist ihr Haus verschont geblieben. Aber was wäre, wenn nicht? In diesem Sommer waren schon zahlreiche Unwetter zu vermelden. Durch den Klimawandel müssen wir auf weitere Wetter-Kapriolen gefasst sein: Starkregen, stürmische Zeiten oder Blitzeinschläge können vor allem Immobilienbesitzer unvorhergesehen treffen – wenn es hart auf hart kommt mit dramatischen und kostspieligen Konsequenzen.
Treffen Sie daher mit einer Wohngebäudeversicherung rechtzeitig geeignete Sicherheitsvorkehrungen für Ihr Hab und Gut, um sich perfekt vor dem großen Loch in der Kasse durch Fremdeinwirkungen zu schützen. Dabei sollten alle möglichen Risiken zuverlässig abgedeckt sein.
Sie haben schon eine derartige Absicherung? Dann prüfen Sie unbedingt Ihren Altvertrag:
- Befindet sich dieser auf dem neuesten Stand?
- Ist die Preisgestaltung adäquat angepasst?
- Gewährleistet der Leistungsumfang eine ordentliche Abschirmung gegen Naturkatastrophen?
- Sind alle Gegebenheiten für den Ernstfall und die komplette Absicherung Ihrer Immobilie einkalkuliert? Wie beispielsweise ein Mietausfall und das erforderliche Einquartieren in einem Hotel, da die Immobilie bis auf Weiteres unbewohnbar ist? Oder etwa durch einen Blitzeinschlag verursachte Überspannungsschäden oder die Auslagerung von Möbeln sowie persönlicher Gegenstände nach einem Brand?
Auch eigenes Fehlverhalten sollte Bestandteil des Vertrages sein
Für Versicherungsschutz z. B. bei durch unbeaufsichtigt brennende Kerzen, Feuer im offenen Kamin oder die in Abwesenheit laufende Waschmaschine entstandenen Schäden ist der Verzicht der Versicherung auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit unerlässlich.
Sie möchten rund um Ihre Immobilie beruhigt sein? Dann kontaktieren Sie uns einfach unbesorgt. Wir von Living in Berlin halten unsere schützenden Expertenhände über den gesamten Aufwand des Verkaufs oder Kaufs.
Ein Anruf genügt.
geschrieben von Susi Purol