Silvester
Feuerwerk an Silvester: erlaubt?
Ja.
Nein.
Hier nicht.
Dort ist es okay.
Was denn nun?
Trude und Eddie lassen es gerne krachen. Also am 31.12.
Jedes Jahr freuen sie sich wie die Schneekönige darauf (bei dem Wetter wohl eher wie die Grau-Matsch-Nieselwind-Bibberkönige), ein ordentliches Sortiment Feuerwerkskörper in den Himmel zu jagen. Trude klatscht dann jedes Mal vor lauter Begeisterung in die Hände und Eddie muss sie jedes Mal bremsen, weil sie das auch gerne tut, wenn sie einen angezündeten Kracher in der Hand hält.
Aber dieses Jahr ist alles anders.
So sitzen sie betrübt in der Küche und stecken die Köpfe zusammen (selbstverständlich mit 1,5 Meter Abstand), was sie denn nun tun können. Sie sind verwirrt, denn im Internet stehen nicht wirklich eindeutige Informationen:
- Im Garten oder vor der Haustür dürfen in Berlin Raketen, Böller und Co gestartet werden.
- Der Verkauf der Utensilien ist nicht gestattet.
- In Online-Shops werden diese angeboten.
„Häääh?“
„HÄÄÄÄÄH???“, setzt Trude noch mal nach. Damit Eddie es auch versteht.
„Ick sach ja, dit sollte Interblöd heißen tun, nett is da jar nüscht“, grummelt sie nun – sichtlich erbost.
Eddie weiß, dass er seine Liebste in solch einer Stimmung mit Samthandschuhen anfassen muss, sonst ist Polen offen.
Apropos „Polen“:
Dort könnten sie nach Herzenslust einkaufen, müssten dann aber für zehn Tage in Quarantäne.
Trude ist nun richtig sauer und kurz vorm Explodieren. Während Eddie nervös nach den Samthandschuhen sucht („Wo, verdammt noch ma, sind die denne schon wieda hin?“), versucht er, sie zu beschwichtigen: „Hey, jetze jehste ja ab wie 'ne Rakete, da tun wa ja schon 'ne Lösung ham. Mach dit einfach och an Silvester und zack wird's bunt am Himmel“, schmunzelt er sein Bömbchen neckisch an.
Trude muss grinsen. Eddie schafft es immer wieder, sie einzuwickeln (gerade an Weihnachten fühlt sie sich dabei, als wäre sie ein Geschenk, das er dann wieder auspacken darf …).
„Weeßte wat, Dicke, wir tun Foljendet:
Wie beede, also du und icke …“ (hier setzt er eine perfekte dramatische Pause ein – ehrlich gesagt, wäre er so gerne Eddie Spielberg oder Eddie Tarantino):
„Also wir zwee Süßen, wobei du natürlich die Süßere von uns beeden sein tust …“
Trude errötet nun wie ein Schulmädchen, somit ist diese Farbe am Silvesterhimmel schon mal garantiert.
„Wir
- tun dit Licht in unsera Wohnung um Zwölfe an- und ausknipsn,
- vorher bestell icke uns ne Feuawerkslichtakette, die ist fast wie in Echte,
- wenn wa dann noch unsre Aujen uff- und zuklimpan uuhund
- icke eenen uff Beatboxen machen tu, so mit buff, bumm, zisch und peng uuhund
- dir noch so richtich volle Kanne knutschen tu,
- dann ist ditte dit beste Silvesta ever.
Na, Kleene, wat sachste?“
Eddie grinst oberstolz und bedauert dabei ein bisschen, dass er kein Pfau ist, dann würde er sich aba so wat von Aufplustern.
„Er sprach zu ihr, er sang zu ihr;
da war's um sie geschehn;
halb zog er sie, halb sank sie hin;
und dann war alle schön.“
Trude strahlt ihren Eddie an (in allen Farben), gibt ihm einen dicken, fetten Knutsch und haucht enthusiastisch:
„Du bist echt der Knaller, Eddie!“
Und genauso, wie unser Traumpärchen eine wundersam gute Lösung gefunden hat, wünscht Living in Berlin Ihnen einen super schönen Flutsch ins neue Jahr – ein 2021, das viel, viel besser für Sie sein soll, als Sie es erwarten. Voller freudiger Überraschungen, Gesundheit von Kopf bis Fuß und wieder zurück; Liebe, Liebe, Liebe; Lachen aus dem Bauch heraus; Schmunzeln um den Mund herum; Reichtum auf jeder Ebene und mit einem absoluten Wohlfühlgefühl.
Trotz allem. Oder gerade deshalb.
Wir sehen/hören/lesen uns …
Geschrieben von Susanne Purol