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Nachbarn stalken

Wo du bist, kann ich nicht sein – Stalking von Nachbarn

Ein argwöhnisches Augenpaar lugt hinter dem Vorhang hervor und beobachtet das Treiben im Nachbarhaus.

Die Neuen. So so. Ich seh‘ doch auf den ersten Blick, was das für Leute sind. Gehen bestimmt ohne zu grüßen an mir vorbei. Frechheit! Auch um eine Zwiebel brauch‘ ich die gar nicht erst zu bitten, diese Geizhälse! Und nu‘ schau dir mal die Gören an! Wie die da rumhüpfen! Denen muss ich wohl mal Manieren beibringen! Ach nee! Da gibt’s auch einen Köter? Der macht mir doch garantiert in den Garten! Und wer soll das dann bitteschön wegmachen? Ja, klar, natürlich ich. Na warte, denen werde ich es schon zeigen!

Agneta ist sehr stolz auf ihre Menschenkenntnis. Sie riecht zehn Meilen gegen den Wind, mit wem sie es zu tun hat (oder ob der Hund pupst). Als sie zum Beispiel das erste Mal beim Bäcker war, fragte dieser geschniegelte Schnösel sie doch glatt, ob es noch mehr sein dürfe. Hallo? Was geht den denn das an? Ganz klar ein sensationssüchtiger Kerl. Zumal er diese Information auch all den anderen Kunden aus der Nase (igittigitt!) ziehen will.

Oder nehmen wir mal die Postbotin. Die ist immer so stinkfreundlich zu ihr. Das schreit doch zum Himmel, dass die nur auf ein Trinkgeld lauert. Geldgierige Tusse. Aber da kann die warten, bis die schwarz wird. Oder dunkelbunt, das ist Agneta egal.

Doch zurück zu den ätzenden Nachbarn. Sie kann nicht zulassen, dass sich so ein respektloses Völkchen nebenan einnistet (und vielleicht noch Eier legt). Und Agneta weiß auch schon genau, wie sie das verhindern wird. Zunächst knüllt sie etwa tausend kleine Papierbällchen zusammen, marschiert dann auf die Straße, wo die Nachbarskinder immer noch ungehindert rumtollen und beschießt sie damit. Aber diese Rotzlöffel lachen sie nur juchzend aus. Und werfen sogar fröhlich zurück!

Gut. Sie muss härteres Geschütz auffahren.

Also füllt sie ebenso viele Luftballons mit Wasser und lässt die Wasserbomben am nächsten Tag im Garten platzen.

Da! Die Nachbarin kommt raus! Jetzt kann sie der gleich mal ein paar Takte erzählen. Und zwar im flotten Acht-Achtel-Rhythmus!

„Oh, das ist ja lieb von Ihnen, dass Sie uns bei der Bewässerung helfen. Wir sind so im Umzugsstress und bei dieser Hitze hat der Rasen es wirklich nötig … daaaanke!“, zwitschert die blöde Kuh jedoch nur, dreht sich um und verschwindet winkend im Haus.

Jetzt fühlt sich Agneta wie die Ballons, sie platzt gleich vor lauter Wut.

Und stapft nach Hause, knallt die Tür hinter sich zu, dass es nur so kracht, steuert zielstrebig ihr Wohnzimmer an, schnappt sich die Zeitung sowie eine Schere und bastelt drauf los. Die treiben mich zur Weißglut, ich muss vorsichtig sein, dass hier nichts Feuer fängt.

Eine Stunde später betrachtet sie selbstzufrieden ihr Werk. In sorgfältig ausgeschnittenen Buchstaben (dass man sie ja nicht für eine Schlampe hält) steht da:

„Wenn Sie nicht sofort wieder ausziehen, werde ich Ihre Kinder tagelang bei mir gefangen halten.“

Im sicheren Schutz der Dunkelheit schleicht sie sich später (sehr katzenelegant, wie sie findet – auch wenn es nach außen hin eher an ein dreibeiniges Trampeltier erinnert) hinaus zum Briefkasten der Neuankömmlinge und wirft das gefaltete Papier triumphierend lächelnd hinein.

Am nächsten Morgen steht die raffsüchtige Postbotin wieder mal vor ihr und drückt ihr mit diesem Falschen-Fuffziger-Lächeln die Post in die Hand. „Einen schönen Tag noch!“, trällert sie beim Weggehen gut gelaunt. Du mich auch.

Agneta sichtet die Briefe und stutzt dann. Was ist das denn? Sie faltet einen zusammengeklappten Briefbogen auseinander und liest:

„Wow, das ist ja super! Ginge das eventuell in den Osterferien? Dann könnten mein Mann und ich mal ganz entspannt auf die Malediven fliegen. Ohne die Kinder. Nur er und ich. Groooßartig! Daaaanke!

P. S.: Könnten Sie den Hund auch nehmen?“

Sie sackt in sich zusammen wie eine durchnässte Papiertüte. Und ist irgendwie gerührt (nicht geschüttelt) …

Agneta hat dann aufgegeben. Und ist unterdessen die Lieblings„tante“ der Kinder, ein gern gesehener Gast bei Familie Kuschel und eine Schmuse-Anlaufstelle für Stupsi, den Hund.

Sie hat ja in ihrer Abneigung den Ball doch recht flach gehalten (was echt erstaunlich ist, da sie bei jedem Versuch im Tennis oder Squash immer meilenweit daneben schmettert).

Aber was, wenn der Hass gegen die Nachbarn so weit geht, dass diese tatsächlich nicht mehr anders können als auszuziehen?

Hier ein Parade-Beispiel: Ein Mann fing kurz nach dem Einzug seiner Nachbarn an, diese zu drangsalieren. Zunächst observierte er sie; ging dann dazu über, nachts an die Hauswand zu klopfen und sie schließlich regelmäßig zu beleidigen. Das eskalierte letztendlich in zwei konkreten Todesdrohungen:

  1. „Ich hole eine Pistole aus meinem Haus.“
  2. Drei Monate später verfolgte er den Ehegatten mit einem erhobenen Beil. Gott sei Dank erfolglos. Aber aus lauter Frust hämmerte er auf die zwei Autos des Ehepaares ein und verursachte einen immensen Sachschaden.

Die Konsequenz aus der Not heraus:

Das Ehepaar mietete vorläufig eine Wohnung und konnte letztendlich neue vier eigene Wände erwerben. Nicht ohne vor dem Landgericht Mannheim 113.000 Euro Schadenersatz zu fordern. Was allerdings scheiterte. Jedoch sprach ihnen das Gericht die Erstattung der Umzugs- sowie der Kaufnebenkosten des neuen Eigenheimes zu – mehr als 44.000 Euro.

Ansonsten hatte die Klage keinen weiteren Erfolg:

Der Senat sah die Wertminderung an dem „alle Zelte hinter sich verlassenden Haus“ sowie die im Zusammenhang mit dessen Veräußerung angefallene Maklerprovision als reine Vermögensfolgeschäden, die sich nicht innerhalb des Schutzzwecks der verletzten Strafnormen befinden.

Apropos Schutz

Living in Berlin bietet Ihnen jegliche Protektion in Immobilienangelegenheiten. Auch und gerade, wenn Sie – vor allem in diesen unglückseligen Zeiten – Ihr Haus am besten jetzt verkaufen sollten, wenn Sie das vorhaben. Sicherheit ist unsere Garantie. Zum bestmöglichen Preis. Und stressfrei für Sie. Das Einzige, was Sie tun sollten: Rufen Sie uns an. Dann sind Sie frei.

Geschrieben von Susanne Purol