Menschen aus der Ukraine aufnehmen – so ist es zu Hause möglich
Sie möchten Menschen aus der Ukraine dabei helfen, vor dem Krieg zu flüchten und in Deutschland vorübergehend eine sichere Unterkunft zu haben? Was auf den ersten Blick selbstlos und hilfreich klingt, wird in Deutschland aufgrund bürokratischer Hindernisse jedoch gar nicht so einfach. Wie Sie dennoch mit Ihrem Wohnraum helfen können und was es dabei zu beachten gilt, haben wir Ihnen in diesem Artikel genauer beschrieben. Doch wie genau können Sie Geflüchtete bei Ihnen aufnehmen?
Bis heute suchen viele Menschen aus der Ukraine eine Wohnung
Bereits der Blick an die Bahnsteige am Berliner Hauptbahnhof zeigt, wie groß der Bedarf wirklich ist. Täglich kommen mehrere tausend Geflüchtete aus der Ukraine mit dem Zug an und müssen von dort aus weiterverteilt werden. Während einige Menschen bereits bei Verwandten unterkommen, ist dies längst nicht bei jedem der Fall. Die Angst vor dem Krieg und seinen Folgen wiegt jedoch schwerer.
Grundsätzlich ist es daher überaus sinnvoll, Menschen aus der Ukraine mit dem eigenen Wohnraum helfen zu wollen. Der Kontakt zu Geflüchteten direkt am Bahnhof ist dabei durchaus möglich. Auch wenn dies auf den ersten Blick der einfache Weg ist, empfehlen wir jedoch gängige Portale für die Vermittlung von Wohnraum. Schon häufiger ist es dazu gekommen, dass Menschen die Arglosigkeit der ankommenden Flüchtlinge am Bahnhof ausnutzen – was über derartige Portale vermeidbar ist.
Ergänzend zu den häufig sehr langsam arbeitenden Vermittlungsportalen gibt es auch vor Ort an den Bahnhöfen und Ankunft-Stellen viele Initiativen und Hilfsangebote. Auch dort können Sie sich zur Verfügung stellen, damit Sie bei Bedarf Geflüchtete aufnehmen können. Dies wird dann ganzheitlich erfasst, um die Ankunft und Weiterreise der Geflüchtete aus der Ukraine koordinieren zu können.
So funktioniert die Koordination bei freiem Wohnraum
Bisher herrscht überwiegend noch sehr viel Chaos, wenn es um die Verwaltung und Verteilung der neu ankommenden Geflüchteten geht. Dennoch ist die Grundversorgung nach der Ankunft häufig bereits sichergestellt, wodurch Lebensmittel, Getränke und weitere Hilfsangebote erhältlich sind. Trotz des verwaltungstechnischen Aufwands sollten Sie sich natürlich nicht abschrecken lassen, wenn es um die Hilfe vor Ort geht. Sowohl direkt bei Ihnen zu Hause als auch in einer eigenen, aber bisher ungenutzten Wohnung ist die Unterbringung dabei möglich. Regeln gibt es hierzu jedoch immer.
Die wichtigsten Fragen zur Koordination Ihrer Unterkunft
Wenn es um die Organisation und Verteilung der Geflüchteten vom Ukraine-Krieg geht, so stehen vor allem die zentralen Fragen im Mittelpunkt. Welche Standards muss ich als privater Helfer vor Ort bieten können? Welche bürokratischen Schritte sind zu beachten? Wenn es um die Aufklärung zu den gängigsten Rechten und Möglichkeiten geht, so zählen viele Besonderheiten. Im Folgenden haben wir die häufigsten Fragen noch einmal für Sie zusammengefasst und liefern hilfreiche Details:
- Wie lange wird der Wohnraum voraussichtlich benötigt?
Auf diese sehr häufige Frage gibt es leider nur sehr vage Antworten. Umso schneller der Krieg in der Ukraine sein Ende findet, desto schneller kehren viele Geflüchtete auch zurück zum Rest ihrer Familie. Für die Koordination des Wohnraums ist es aufgrund der Unabsehbarkeit jedoch sinnvoll, wenn die Unterbringung für mindestens ein halbes oder für ein ganzes Jahr möglich ist.
- Ist eine Ausgleichszahlung als Miete vorgesehen?
Grundsätzlich ist dies möglich. Da viele Geflüchtete aus der Ukraine Sozialleistungen beantragen können, zahlt das Sozialamt anschließend Unterkunft und Heizkosten. Ab dem 01. Juni 2022 ist es für die Geflüchteten zudem möglich, klassische Sozialleistungen über das Jobcenter zu erhalten. Sollten Sie unentgeltlich helfen wollen, ist dies rund um Ihren Wohnraum aber natürlich möglich.
- Wie viel Platz benötigen die Geflüchteten bei mir vor Ort?
Für die Übergangsphase ist natürlich jeder Wohnort besser als die Obdachlosigkeit. Dennoch ist besonders für Familien mit Kindern natürlich etwas mehr Platz wünschenswert, damit zumindest die Kleinen die Ereignisse des Krieges vorübergehend verdrängen können. Ein eigenes Zimmer für Mutter und Kind sollten daher die Grundvoraussetzung für eine vorübergehende Hilfe sein.
- Erfolgt die Aufnahme der Flüchtlinge dann einfach privat?
Derzeit besteht die Ausnahmeregel, dass sich Menschen aus der Ukraine ohne Visum für bis zu 90 Tage in Deutschland aufhalten dürfen. In diesem Zeitraum ist dadurch auch keine zusätzliche Erfassung aus Ihrer Sicht erforderlich. Lediglich für eine dauerhafte Unterbringung, die auch über die Zeit des Krieges hinausgeht, ist die Klärung der aufenthaltsrechtlichen Situation erforderlich.
Wie Sie sich auch psychisch auf eine schwere Situation einstellen
Neben der reinen Verfügbarkeit und Bereitstellung einer Wohnung sind auch psychische Folgen für die Geflüchteten nicht zu unterschätzen. In vielen Fällen werden Helferinnen und Helfer aus diesem Grund ganz persönlich zu Unterstützern, um das Geschehene zu verarbeiten. Sehr wichtig ist dabei, dass Sie die Wunden des Krieges durch Nachfragen oder Erinnerungen nicht zusätzlich vertiefen. So können vor allem die geflüchteten Frauen und Kinder wieder aufatmen, ohne täglich mit den vielen kriegerischen Handlungen in der Heimat und mit den praktischen Folgen konfrontiert zu werden.
Weitere Optionen und Chancen für die Unterstützung
Sollten Sie nicht direkt mit einer freien Wohnung oder einem zusätzlichen Zimmer helfen können, gibt es natürlich viele weitere Wege. Viele Organisationen sammeln derzeit Geld für die Opfer und Geflüchteten des Ukraine-Krieges, um Lebensmittel, Kleidung und weitere Hilfen zu organisieren. Da viele Menschen mit dem Zug aus ihrer Heimat geflohen sind, spielt dies eine sehr wichtige Rolle. Nur so lässt sich die bisher noch unabsehbare Zeit der Unterkunft hier in Deutschland besser verwalten.
Neben finanziellen Spenden helfen natürlich auch direkte Sachspenden, die zum Beispiel an Orten wie dem Berliner Hauptbahnhof verteilt werden können. Auch dies gilt für Lebensmittel, für warme Kleidung oder für andere Hilfen, die direkt bei den Geflüchteten ankommen. Dies macht es für die Geflüchteten etwas leichter, die Übergangsphase außerhalb ihrer Heimat in Frieden zu überbrücken.
Jede Hilfe zählt – mit Wohnraum machen Sie den Unterschied!
Auch wir als Immobilienmakler aus Berlin helfen natürlich, wo auch immer wir können. Sollten Sie Wohnraum zur Verfügung haben, stehen wir Ihnen gerne koordinierend zur Verfügung. Dies gilt sowohl zur kurzfristigen Bereitstellung als auch für längere Phasen, um den Geflüchteten aus der Ukraine noch besser bei der Bewältigung zu helfen. Hier bei Living in Berlin freuen wir uns daher über jeden Beitrag, der zur Verbesserung der Situation beiträgt, um Geflüchtete vor Ort zu unterstützen.