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Lästige Mieter einfach so wegwedeln – wie Fliegen?

Ein in Ehren Ergrauter (es könnte auch ein Erweißter sein, schwer zu sagen, er ist kahl am Kopf), betritt das Café Harmony und nimmt schlurfend am Nebentisch Platz, während er der Chefin Nicole grußlos „Ich hätte gern ein Halbes“ über den Tresen zuwirft. »NULL KOMMA FÜNF!«, setzt er eindringlich nach. Sie runzelt etwas die Stirn, nickt dann, greift sich eine Flasche und kippt das Bier ins Glas. Er beobachtet jede ihrer Bewegungen so argwöhnisch, als befürchte er, sie wäre Agentin 008, die nur den einen Gedanken hat:

 

»Stirb langsam!« (So abwegig ist das gar nicht, wie wir später sehen werden …)

 

Drei Minütchen später stellt sie ihm sein Bierchen hin: „Darf's sonst noch was sein?“ Er beachtet sie gar nicht, sondern dreht das Glas viermal um sich herum, während er es kritisch von allen Seiten beäugt.

 

„Ähm, gibt es ein Problem?“, fragt sie, leicht irritiert.

 

„In der Tat! Sind das auch wirklich 0,5 Liter?“, knurrt er ungnädig.

 

Sie mustert ihn einen ausgedehnten Moment, macht dann eine zackige Kehrtwende, auf die jeder General ausgiebig mit einem wohlwollenden „Gut gemacht, Soldat!“ reagiert hätte, geht hinter die Theke und kommt mit der leeren Flasche zurück: „Sie haben doch …“ (man sieht, wie sie lautlos das Wort 'geglotzt' formuliert) „beobachtet, wie ich die Flasche ausgeleert habe? Hier: Es ist nichts mehr drin. Und da steht ganz klar: 0,5 Liter.“

 

Sie hält ihm die Flasche jetzt sehr, sehr nahe vor die Augen.

 

„Jaha!“, nun hebt er den mahnenden Zeigefinger, »DAS sagen sie alle! Und dann sind es doch nur 0,4 Liter!«

 

Sie will etwas erwidern, doch er ist schneller:

 

»Aber ich will mal nicht so sein.«

 

Während Nicole sich noch fragt, wie genau er denn jetzt mal nicht so sein will, verlässt er den scheinbaren Schmusekurs abrupt wieder und zeigt anklagend auf das Glas.

 

„DA!“

 

„Da … WAS!?“ Nicoles Stimme hat sich um eine Oktave nach oben geschraubt.

 

»Da ist ein WASSERfleck!«

 

Oweh, Chefin, ein WASSERfleck!!! Das geht GAR nicht. Lippenstift, okay. Aber ein WASSERfleck? Klarer Fall für die Gesundheitsbehörde.

 

Nicole will gerade abgehen wie Schmidts Katze, aber offensichtlich ist ihr nicht klar, wie Schmidts Katze das überhaupt tut. Also wird sie erneut hinter den Tresen – sagen wir mal: stampfen und mit einem Geschirrtuch zurückkommen.

 

„Sie wollen das doch nicht mit DEM da wegmachen?“ Völlig pikiert stochert er mit dem Zeigefinger durch die Luft in Richtung Corpus Delicti, als gelte es, d'Artagnan zu duellieren.

 

»Ich erwarte ein Zewa. Aus einer NEUEN Verpackung!«

 

Aha, er war wohl in seinem früheren Leben ein Befehlshaber. Aber Nicole scheinbar keine Befehlsempfängerin. Mit vor der Brust fest verschränkten Armen steht sie nun voll aufgerichtet vor ihm, der linke Fuß macht Bewegungen wie bei Klopfer, dem Bambi-Kaninchen, und ihr wollen gerade aufmüpfige Worte über die verkniffenen Lippen purzeln …

 

„Aber guuut, ich will mal nicht so sein.“

 

Kleine Pause. Dann bekundet er überraschend wohlwollend: „Ich hätte gerne den Seniorenteller. Ich habe auch eine Seniorenkarte.“ 

 

Sofort verfällt Nicole wieder in den Expertenmodus und lächelt so freundlich wie eine Wespe, die man aus Versehen verschluckt hat und wieder ausspuckt:

 

„Die Seniorenkarte brauchen Sie gar nicht.“

 

Das hätte sie besser nicht sagen sollen, damit hat sie den schlafenden Kleinkrämer wieder in ihm geweckt.

 

„WIE BITTE? Heißt das etwa, JEDER darf den Seniorenteller bestellen?“ Seine Empörung schraubt sich so schnell hoch wie ein Schlagbohrer sich in die Wand schießt. Der Ton dazu passt, die Performance ist stimmig, das muss man ihm lassen. Aber das wird sich gleich ändern:

 

„Nun, ein Münchner darf ja schließlich auch einen Berliner essen, selbst einem Pariser sind Hamburger gestattet – und nein, ich rede hier nicht von Kannibalismus! –, ja, sogar den Schweizern wird der Verzehr von Wiener Würstchen zugestanden.“

 

Damit hat der Mann nicht gerechnet. Jetzt ist ihm der Wind aus den Segeln genommen, auch wenn er nicht als Gorch Fock verkleidet ist und er sackt ein bisschen zusammen: »Naaaa gut, ich will mal nicht so sein. Ich nehme das Hähnchen.«

 

So schnell hat wohl noch nie jemand Nicole in der Küche verschwinden sehen. Auch der Geräuschpegel beim Kochen hat sich um einige Dezibel gesteigert; die übrigen Gäste sind froh, dass das Hähnchen schon tot ist.

 

Als Nicole ihm schließlich das Essen servieren will, bremst sie plötzlich bei seinen rausgeschmetterten Worten ab:

 

„Da sind aber doch keine SALMONELLEN drin, oder etwa doch?“

 

Nicole kneistet die Augen zusammen, holt sehr tief Luft und säuselt dann in liebenswürdigem „Kerzengerade aufgestellte Kobra“-Ton: „Aber nein, guter Mann, ganz im Gegenteil. Die kleinen Racker sind mit Xylophon-Chlor-Bananen-Flavour gefriergetrocknet, bei 1.001 Grad unter Verwendung von 100-prozentigem dehydrationsköllnischem Wasser unter Beimischung von Salbeigummibärchentinktur gemischpokt und schließlich mit Wachsbohnenwaxing völlig keimfrei gestillt. Sie brauchen sich ÜBERHAUPT keine Sorgen zu machen.“

 

Sie ringt nach Atem, er wiederum stiert an die Decke, dreht Däumchen (ziemliche Wurstfinger, wie Nicole feststellen muss; sie hofft, keine Thüringer, schließlich sind wir hier in Berlin!), senkt dann den Blick, greift zur Gabel, murmelt leise „Na gut, ich will mal nicht so sein“ und beginnt zu essen.

 

Es ist schon erstaunlich, wie manche Menschen immer, aber wirklich immer ein Haar in der Suppe finden können. Sogar mit Glatze. Vermutlich haben sie stets ein Bündel Haare in der Tasche (wobei wir jetzt nicht daran denken möchten, woher die sind), falls sie mal keines finden können.

 

Aber immerhin hat er ihr ein üppiges Trinkgeld gegeben. Wobei … das könnte natürlich bedeuten, dass er wiederkommt … sie kann nur hoffen, dass er es nicht tut, denn: Auf ein abgeschlossenes Nörgel-Diplom kann sie nicht mit einem Hausverbot reagieren.

 

Und genauso ist es Vermietern nicht möglich, unliebsamen Mietern einfach so zu kündigen.

 

Obwohl Vermieter sich (hoffentlich) über die Eigenauskunft, Schufa und Gehaltsnachweise absichern, wen sie in die Wohnung lassen, besteht ein gewisses Risiko, sich ein Kuckucksei ins Nest zu legen. Ob das nun

  • Lärm- oder Geruchsbelästigungen,
  • unregelmäßige oder gar komplett ausbleibende Mietzahlungen sind,
  • es sich im schlimmsten Falle sogar um Mietnomaden handelt,
  • sich der Mieter einen ganzen Zoo in der Wohnung hält,
  • immer wieder Sperrmüll auf dem Müllplatz losgeworden wird
  • ein Unfriedensstifter eingezogen ist etc.,

solche Mieter wäre man gerne wieder los. Und das so schnell wie möglich.

 

Aber: Vermieter dürfen nur bei sogenanntem „berechtigten Interesse" kündigen, beispielsweise bei Eigenbedarf oder "angemessener wirtschaftlicher Verwertung" wie Abriss und Neubau der Immobilie, eine Komplettsanierung oder die Neuaufteilung der Wohnräume, um größere oder kleinere Wohnungen zu schaffen. Wer lediglich einen neuen Mieter haben möchte, muss eine Vertragspflichtverletzung nachweisen, um eine außerordentliche fristlose Kündigung durchsetzen zu können.

 

Welche Kündigungsgründe greifen, um nicht die übliche Frist von mindestens drei Monaten einhalten zu müssen?

 

  1. Der Mieter verletzt seine Sorgfaltspflichten (etwa die pflegliche Behandlung mitvermieteter Gegenstände, regelmäßiges Lüften und Heizen, angemessene Grundreinigung, akkurate Müllentsorgung usw.) erheblich.
  2. Er überlässt die Wohnung unbefugt an Dritte.
  3. Er ist zwei aufeinanderfolgende Monate oder mit einem nicht unerheblichen Teil der Miete in Verzug.

 

Selbstjustiz? Verboten.

 

Einen Mieter vor die Tür zu setzen, in dem man die Wohnung durch Möbelpacker ausräumen oder die Schlösser austauschen lässt, ist juristisch nicht zu rechtfertigen und läuft unter "eigenmächtige Inbesitznahme" der Wohnung und "unerlaubter Selbsthilfe" und beschert dem Vermieter am Ende womöglich noch Schadenersatzpflicht. Auch wenn die Kündigung gerechtfertigt ist, kommt es vor, dass der Mieter sich weigert, ihr nachzukommen. Da hilft leider nur noch eine Räumungsklage. Bis der Rechtsstreit allerdings entschieden ist, können durchaus sechs Monate ins Land gehen. Bleiben in dieser Zeit die Mietzahlungen aus, geht das zudem arg ins Geld. Deshalb ist es ratsam, erst einmal das Gespräch mit dem Mieter zu suchen bzw. einen Schlichter einzuschalten.

 

Sesam öffne dich: der Gerichtsvollzieher

Dieser kann den Räumungsbeschluss durchsetzen. Aber das wird teuer: das Gerichtsvollzieher-Honorar; Spediteur-, Lager- sowie Entsorgungskosten – und das muss erst einmal der Vermieter bezahlen. Dabei bleibt fraglich, ob er das Geld jemals zurückbekommt. Wer nach einer günstigeren Alternative sucht, kann auf das sogenannte "Berliner Modell" zurückgreifen: Der Gerichtsvollzieher wird nur damit beauftragt, die Tür zur Wohnung zu öffnen. Der Vermieter hat dann die Möglichkeit, sein "Vermieterpfandrecht" auszuüben. Das bedeutet, er kann alle noch in der Wohnung befindlichen Gegenstände in Eigenregie auslagern – und seine Ausgaben so minimieren.

 

Nicht nur die Vermietung ist tricky. Der Verkauf einer Immobilie auch.

 

Wenn Sie den komplexen Aufwand nicht im Alleingang stemmen wollen und all die lauernden Stolperfallen fürchten, dann lassen Sie sich doch einfach hochprofessionell von Living in Berlin unterstützen: Verkauf und Vermietung aus erfahrender Meisterhand. Und Sie lehnen sich ganz entspannt zurück – mit deutlich mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens. Bei wunderbar geschontem Nervenkostüm.

 

Ein Anruf genügt schon.

 

geschrieben von Susi Purol