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Immobilienbetrüger

Nepper, Schlepper, Käuferfänger: Holzauge sei wachsam! Und normales Auge, Du auch!

So. Noch ein bisschen Rasierwasser und dann ist er schnieke. Adonis Pfau kippt schwungvoll die Hugo-Boss-Flasche in seiner linken Hand aus und sich dann das Aftershave ins Gesicht. Während die zwei Liter in seinem aufgedunsenen Gesicht einziehen, führt er ein vierminütiges Selbstgespräch. Selbstverständlich laut.

Er hat eine phantastische Stimme (wenn man es näselnd und hochfrequentiert mag) und ist überhaupt ein toller Hecht. Ein aalglatter dazu: „Nu ma Butter bei die Fische, Adonis – du bist einer von der Sorte, dem man kein A für ein U vormachen kann. Noch nicht mal ein Ä für ein Ü.“

Er kichert (besser, Sie hören sich das nicht so genau an – es sei denn, Sie mögen das Quietschen von Kreide an der Tafel).

„Aber du, mein Gutester, führst sie alle an der Nase rum. ALLE. Vor allem die Weiber. Bravo!“ Jetzt klatscht er begeistert in seine Hände und bewundert dabei seine manikürten Wurstfinger. Um genauer zu sein: Fleischwurstfinger. Die Grobe.

„Und jetzt landest du gerade deinen bisher größten Coup! Manuela! Die ist so ein Mondkalb!“ Kurz hält er inne und fragt sich, wie es Kälber auf dem Mond geben kann, geht dann aber dieser hochphilosophischen Frage nicht weiter nach. „Schon nach dem dritten Date hab ich der dummen Kuh 10.000 Euro aus der Tasche gezogen. Die hat mir die Geschichte, meine Tochter bräuchte dringend eine Schönheits-OP, voll abgekauft. Im wahrsten Sinne des Wortes.“

Jetzt gackert er wie ein Huhn im Stimmbruch. „Das Bild von der scharfen Tussi mit diesen unglaublichen T……. äh, dieser viiel zu großen Oberweite – mein ‚Töchterchen Stella‘ –, hat sie überzeugt. ‚Das arme Ding‘, habe ich ihr gesagt, ‚leidet so sehr darunter. Vor allem diese Rückenschmerzen (hüstel)!‘“ Zack, zückte sie den Scheck.

„Und das war nur der Anfang.

Wenn ich die erst mal in der Kiste hatte, nehme ich sie aus wie eine Weihnachtsgans.“ Er weiß zwar gar nicht, wie man so was macht, das überlässt er den Schnallen, aber der Plan steht.

Doch nun muss er sich beeilen. Heute schaut er sich endlich seine eigene Wohnung an. Er hat genug kassiert, außerdem ist Manuela Immobilienmaklerin und hat ihm ein Wahnsinnsschnäppchen angeboten: 200 Quadratmeter in Zehlendorf für schlappe 200.000 Euro! Er hat die Bilder gesehen, der absolute Hammer. Mit Swimmingpool. Und Sauna. Marmorboden. Heimkino. Carport. Bulthaupt-Luxus-Einbauküche. Alles nigelnagelneu.

Manuela hat ihm die Wohnung exklusiv reserviert. Für eine kleine Anzahlung von 50.000 Euro. Adonis reibt sich triumphierend die Hände. Er ist doch echt ein Sonntagskind. Dass er an einem Mittwoch geboren wurde, zählt nicht. Und auch nicht, dass er noch gar keinen Vertrag unterschrieben hat. „Das machen wir nach meiner Reise“, hat Manuela ihn saublöd verliebt angestrahlt. Sie ist für drei Wochen nach Dubai geflogen, weil sie da irgendein Bauprojekt hat. Ihm soll's recht sein, dann kann er noch 'ne andere Schickse aufreißen und sich die 50.000 wieder zurückholen.

22 Minuten später sitzt er starr in seinem Auto.

Sein dämliches Navi will ihm einfach nicht die Verballhorngasse anzeigen. Neun (!) Mal hat er den Namen jetzt eingegeben, die Postleitzahl fünf (!) Mal gecheckt, aber das Ding spuckt die Route – HIMMEL, HERRGOTT, SAKRA! – nicht aus. Nun hackt er auf seinem Smartphone rum und ruft Manuela an. Das soll sie ihm jetzt erklären.

Kein Anruf unter dieser Nummer

Wie heißt es so schön? „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es wieder heraus.“ Manuela ist gar nicht dumm – ganz im Gegenteil, sie ist eine clevere Immobilienbetrügerin und hatte bei diesem Hochstapler ein diebisches Vergnügen, ihn aufs Kreuz zu legen. Finanziell wohlgemerkt. Abzüglich der 10.000 („für wie bescheuert hält der mich eigentlich?“) hat sie ihm 40.000 Steinchen aus der Tasche gezogen. Ha! Sie befindet sich auch nicht in Dubai, sondern auf den Malediven. Herrliche drei Monate lang. Und selbst wenn es Adonis recht geschieht, sollten Sie sich vor solchen Machenschaften schützen können. Und zwar so:

Derartige Gauner stellen ihre Lockangebote mit Kaufbeträgen deutlich unter dem ortsüblichen Marktpreis – oder auch zu einer sagenhaft günstigen Miete – in Tageszeitungen, Anzeigenblättern und Internet-Portalen ein. Dabei nutzen sie attraktive Fotos von ursprünglich wirklich angebotenen Häusern oder Wohnungen, die sie dann einige Monate später offerieren: eine Fake-Immobilie. Ein Merkmal kann sein, dass nur eine E-Mail-Adresse oder Handynummer für die Kontaktaufnahme angegeben ist; ist das Inserat in schlechtem Deutsch oder Englisch verfasst, sollten Sie auf der Hut sein. Und sollte sich der spottbillige Preis nicht durch äquivalente Schäden rechtfertigen lassen: Finger weg (wurscht, welche). Die Chance, dass es sich um einen echten Glücksfall handelt, tendiert gegen Null.

Faule Ausreden

Wenn Ihnen das spanisch (oder italienisch, französisch ginge zur Not auch noch) vorkommt, aber dennoch nachfragen wollen, dann betätigen Sie bitte die Bremse bei Antworten wie:
„Ich muss aus beruflichen Gründen kurzfristig ins Ausland ziehen und deshalb meine Immobilie schnellstmöglich verkaufen“ oder „Mein Onkel, Enkel, Schwippschwager lebt im Ausland und hat große Probleme, deshalb muss ich Deutschland verlassen und die Wohnung sofort verkaufen.“ Solche Argumente sollen nicht nur eine einmalige Gelegenheit suggerieren, die umgehend beim Schopfe gepackt werden muss, damit sie nicht verstreicht. Sie begründen auch, warum Geld auf ein ausländisches Konto überwiesen werden soll – und zwar im Voraus.

Auch das wird fundiert erklärt, z. B. damit:

  1. „Ich sende Ihnen den Schlüssel vor allen anderen Interessenten zu, dann können Sie die Immobilie als Erster besichtigen.“
  2. „Ich reserviere die Immobilie ausschließlich und zuverlässig für Sie.“

Beiden Aussagen wird hinzugefügt:
„Dafür zahlen Sie nur eine kleine Kaution, die ich Ihnen zurückgebe/verrechne. Mein Vertrauen gegen Ihr Vertrauen. Sie verstehen bestimmt, dass ich eine gewisse Sicherheit benötige.“

Übrigens:

Es gibt nicht nur private Abzock-Annoncen, sondern auch solche von „Immobilienfirmen“, die „den im Ausland weilenden Eigentümer“ vertreten wollen. Oftmals wird dazu sogar eine professionelle Internetpräsenz erstellt, die Seriosität vermitteln soll.

Ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, gehen Sie bitte unverzüglich zu Ihrer Bank – oftmals kann die Überweisung rückgängig gemacht werden – und erstatten Anzeige bei der Polizei.

Grundsätzlich gilt: erst einen handfesten Vertrag abschließen, dann bezahlen.

Genau so geht ein seriöser Makler vor – ohne jeden Druck durch die Behauptung, ein anderer Interessent wäre bereit, vorab Geld zu zahlen und könne den Kaufprozess dadurch beschleunigen.

Genau so geht Living in Berlin vor – gepaart mit unglaublichem Fingerspitzengefühl für Zielgruppenwerbung, glasklarem Sachverstand zur Ermittlung des optimalen Kaufpreises, juristisch einwandfreiem Know-how, stressfreier Organisation, wohldurchdachter Abwicklung und dem gelungenen Abschluss als Krönung. Einen Versuch ist es wert. Einen Anruf allemal. Los geht’s!