Ihr zertifiziertes Immobilienbüro in und um Berlin
Living in Berlin Logo
Wir vermieten und verkaufen Ihre Immobilie
Schnell und sicher

Handwerkermangel

Wer will fleißige Handwerker sehn, der muss … öhm … derzeit eigentlich zu wem gehen?

„Ich glaub, ich bin der Turm von Pisa!“, flucht Kilian wie ein Kesselflicker vor sich hin. „Was soll denn noch alles schiefgehen, verdammt noch mal?!“

Letzte Woche ist er mit seinem Mountainbike gegen einen Zaun gedonnert. Weil sein dämliches Navi geflötet hat: „Jetzt scharf links abbiegen!“ Da hat er wohl im wahrsten Sinne des Wortes blind vertraut. Bike geschrottet, Beule an der Birne.

Am nächsten Tag hat er diese wahnsinnig hübsche Frau auf der Straße gesehen. Da er von sich selbst sagt: „Ich bin nicht nur der Hammer, ich bin der ganze Werkzeugkasten“, hat er mit breiter Brust seine einstudierte Anmache losgelassen: „Bist du ein WLAN? Ich fühle eine Verbindung zwischen uns!“ Sie musterte ihn flüchtig, gab dann knapp zurück: „Nein. Ich bin ein Kurzschluss“, drehte sich auf dem sexy Absatz um, stöckelte aufrecht davon und ließ ihn links liegen. Rechts übrigens auch.

Und nun steht er zappzarapp im Dunkeln, nachdem er den Toaster angeschaltet hat. Zisch, bumm, peng – nix geht mehr. Im seinem ganzen Haus nicht. Er tastet sich in den Flur und gleichzeitig nach seinem Handy. Als er es endlich zu fassen bekommt, krakeelt es: „Jetzt scharf rechts abbiegen!“ (Das macht sein Smartphone STÄNDIG: ungefragt loszublubbern. Das Gute ist, nun hat er auf der anderen Seite auch eine Beule, da ist die Symmetrie wiederhergestellt.)

Endlich ist er draußen und googelt nach „Elektriker, Berlin-Charlottenburg.“

Zwei Stunden später starrt er frustriert Löcher in die Luft. Kein Einziger hat Zeit. „Wir sind auf drei/vier/sechs Monate im Voraus ausgebucht“, musste er sich 99 Male anhören. Da er vermutet, dass auch kein Schneider so schnell abkömmlich ist, der die Löcher wieder stopfen kann, hört er auf mit dem Stieren.

Was ist denn bloß los?

Die weitere Recherche ergibt: Derzeit gibt es in der Handwerkerbranche eine Wartezeit von Wochen oder – wie bei Kilian – sogar Monaten. Der Grund ist ein akuter Mangel, es gibt rund 65.000 Fachkräfte zu wenig.

Nun gut. Kilian ist ein praktischer Mann.

Wir erkennen es schon daran, dass er morgens die Kaffeetasse neben den Zahnputzbecher stellt. Welch Zeitersparnis! (Manchmal tunkt er zwar die Bürste aus Versehen in den Wachmacher, aber das ist es ihm wert.)

Also sucht er nach Handwerksportalen und findet einige wie MyHammer, wirsindhandwerk.de und blauarbeit.de. Deren Versprechen ist die einfache und schnelle Vermittlung von Fachleuten aller Art in ganz Deutschland unter Angabe der gängigen Preis-Leistungsverhältnisse. Von Abwasserleitung inspizieren bis Wohnung tapezieren werden sämtliche Kosten detailliert aufgeführt.

Kilian ist aber auch ein Rebell

„Nee, nee, nee, nicht mit mir“, macht er einen auf rotzigen Trotzkopf. „Ich nehm doch nicht die Allerersten. Da hat doch bestimmt die Pharmaindustrie ihre Finger im Spiel. Da geht's doch auch wieder nur ums Kohlescheffeln.“ (Schön, wie er hier drei Branchen in einen Topf wirft, oder?) Also entscheidet er sich für Handwerkerfängerei.de.

Damit hat er sich leider einen groben Schnitzer geleistet (wobei er ja wohl einen Elektriker braucht).

Denn: Für Laien lauern versteckte Kostenfallen. Auf die Kilian als Eskalation seiner Pechsträhne reingefallen ist. Da muss er erst mal wieder rauskommen.

Er hätte beispielsweise die Checkliste der Verbraucherzentrale nutzen und sich so ausreichend auf folgende Punkte vorbereiten können:

  • Sind die Profile der Handwerker seriös? Existiert nur ein Gewerbeschein oder auch die entscheidende Qualifikation als Meister oder Geselle?
  • Gibt es zur Senkung der Anfahrtskosten einen Handwerker in der Nähe?
  • Fallen Kosten bei der Registrierung an?
  • Ist das benötigte Material im Preis inklusive?
  • Hat der Kunde selbst Vorbereitungen zu treffen?
  • Finden sich versteckte Gebühren im Kleingedruckten?
  • Verlangt die Plattform eine Provision? Wer hat diese zu zahlen? Der Kunde oder der Handwerker? Versucht der Handwerker, die Summe auf den Verbraucher abzuwälzen?

Die Haare in der Suppe finden

Der Vergleich von zwei bis drei Angeboten oder Kostenvoranschlägen verschiedener Firmen schützt vor überzogenen Rechnungen. Bei Angeboten gilt in der Regel eine Preisbindung. Kostenvoranschläge hingegen sind nicht verbindlich und können bis zu 14 Prozent höher ausfallen. Steigt die Endsumme um 15 bis 20 Prozent, muss der Kunde darauf hingewiesen werden.

Kilian hätte auch nach dem Motto „Warum kompliziert, wenn es leicht geht?“ handeln können.

Und so besser als mit der Zahnpasta-Kaffee-Idee Zeit und vor allem Geld einsparen können. Living in Berlin verfügt selbstverständlich neben anderen wichtigen Kontakten im Immobiliengeschäft über einen ausgewählten Handwerkerstamm. Wir finden den richtigen Experten für Sie als unseren Kunden und vermitteln Ihnen gerne einfach und schnell genau den Richtigen. Natürlich auch, wenn Sie Ihre Immobilie gewinnbringend verkaufen wollen und an der ein oder anderen Stelle ein Tischler, Maurer, Klempner etc. gefragt ist. Oder ein versierter Makler, wie wir es sind.

Dann mal ran an den Hörer für das Gewusst-wie-Komplettpaket.

Geschrieben von Susanne Purol