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Feste feiern

„It’s my party and I’m loud, if I want to, loud if I want to …“ Man soll ja die Feste feiern, wie sie fallen, aber darf man es dabei so richtig krachen lassen?

Sandy ist süße 18 Jahre alt und so aufgeregt, dass ihr blonder Pferdeschwanz auf und ab wippt. Sie wird heute eine Party steigen lassen! Yeah! Und das in ihrer ersten eigenen Wohnung! Der Oberclou dabei ist: John wird auch kommen! In den ist sie bis über beide Ohren verknallt. Der ist supersüß und kann tanzen wie Travolta. Deshalb muss die Fete auch so richtig gut werden. In zehn Minuten ist es soweit. Okay, Check: Das Buffett steht. Bier, Wein, Coke und Whiskey kühlen in der Wanne. Musik ist griffbereit, natürlich mit romantischen Kuschelsongs. Der Minirock sieht klasse aus. Sie zuppelt noch ein bisschen an ihren Klamotten, zieht den Ausschnitt etwas runter, prüft ihr Make-up. Uiiih, der Lippenstift sollte noch mal … Aber: Da, es klingelt! Mit pochendem Herzen öffnet sie die Tür.

Drei Stunden später: Die Party ist in vollem Gange. Alle sind leicht angeschickert, nur Birgit hängt über der Toilette. Aber das ist Sandy gerade schnurzpiepegal, denn jetzt ist ihr Moment gekommen. Sie wiegt sich in Johns Armen, Simply Red dröhnt schmusig “If you don’t know me by now”. John löst sich ein bisschen von ihr, schaut tief in ihre Augen, in Slow Motion nähern sich seine Lippen den ihren. „Gleich, gleich küsst er mich …“, frohlockt Sandy mit Milliarden von Schmetterlingen im Bauch, schließt sehnsüchtig die Augen und …

Plötzlich brüllt jemand: „Sandy, Saaandy! Da hämmert jemand gegen Deine Tür! Saaaandy!!!“

Von Null auf hundert steht sie senkrecht im Bett, in dem sie jetzt viel lieber mit John sein würde, macht sich bedauernd von ihm los und boxt sich wie ein professionelles Känguru durch die Massen in den Flur. Während sie innerlich „Mist, Mist, Mist“ flucht, reißt sie die Tür auf, an der unterdessen Orkan geklingelt wird.

Ups.

Vor ihr stehen eine Polizistin und zwei Kollegen, die sie humorfrei anschauen. Einer sagt etwas, was sie aber nicht verstehen kann, bis ihr dämmert, dass die Musik der Grund dafür ist. Sie schreit ins Wohnzimmer: „Mann, mach doch mal jemand die Mucke aus!!!“ Dann ist es abrupt still.

„Ihre Nachbarn haben sich beschwert, und das zu Recht. Es ist 23.13 Uhr und Sie stören die nächtliche Ruhe. Sie machen jetzt bitte die Musik leise“, belehrt sie die Ordnungshüterin freundlich, aber bestimmt.

„Ja, ja, na klar“, beeilt sich Sandy leicht nuschelnd zu antworten. Sie erntet dreimal ein kurzes, knappes Nicken, dann drehen sich sechs Arme des Gesetzes um und verschwinden. Sandy schließt die Tür und lehnt sich zitternd wie Espenlaub – das im Hochsommer nur schwer zu finden ist – daran. Alle stürmen zu ihr und es entbrennt eine lautstarke Diskussion, warum die Nachbarn denn nicht persönlich vorbeigekommen seien, das sei ja voll krass, die würden einfach so die Bullen rufen; die wissen wohl nicht, was Bock macht; diese spießigen Spielverderber …“ Die aufmüpfigen Jugendlichen schrauben sich in ihre Entrüstung so rein wie eine Glühbirne in ihre Fassung. Und zwar zu lange, denn schon klingelt es wieder an der Tür.

Hat ein Mieter nicht auch das Recht, sich frei zu entfalten?

Nach landläufiger Meinung ist ausgelassenes Feiern einmal im Monat erlaubt, aber das ist ein Irrtum. Es gibt kein gesetzliches Recht dazu – schon gar nicht, wenn dabei die Wände wackeln, denn: Ausnahmslos gilt von 22 bis sechs Uhr die Nachtruhe. Aus diesem Grunde muss auch jede Feiertruppe ab 22 Uhr vom Balkon oder Garten in die Wohnung wandern – unter Einhaltung der Zimmerlautstärke. Das betrifft sowohl die Musik als auch Unterhaltungen.

Sandy aber spielte postpubertär den Trotzkopf. Das war ihre Party.

Und sie wollte sich das mit John von diesen kleingeistigen Nachbarn, diesen Spaßbremsen nicht versauen lassen. Also stampft sie nach dem zweiten Besuch der „Freunde und Helfer“ – hier rümpft Sandy mit einem augenverdrehenden „Pfffft“ die Nase –, entschlossen ins Wohnzimmer und dreht die Musik jetzt erst recht wieder auf. Vorher achtete sie aber darauf, die Augen wieder in die richtige Position zu bringen, schließlich wollte sie John nicht anschielen.

Tja, Sandy, dumm gelaufen. John und Du, Ihr habt euch zwar am Ende doch noch geküsst, aber …

dafür hast Du jetzt nicht nur einen Knutschfleck am Hals, sondern auch das: rechtliche Konsequenzen. Denn die Beamten bleiben nach der ersten diplomatischen Aufforderung, für Ruhe zu sorgen, in der Nähe. Sie kennen ihre Pappenheimer, welche die Party einfach renitent fortsetzen. Und deshalb haben sie beim dritten Mal Dein Smartphone sowie Deine Blue-Tooth-Box beschlagnahmt und all Deine Gäste aus der Wohnung geschmissen. Auch John. Nix mehr mit weiterturteln. Warum haben sie das getan? Weil sie es nach mehrfachen Versuchen dürfen.

Und das ist noch nicht alles. Wahrscheinlich flattert Dir auch noch eine Anzeige wegen nächtlicher Ruhestörung ins Haus und wenn es ganz dicke kommt: mit einer saftigen Geldbuße. Und wir reden hier nicht von Apfelsaft.

Nun ist Sandy ganz klein mit Hut. Da nützt selbst ein Sombrero nix. Aber hier ein Tipp für sie:

Bei der nächsten Party könnte sie einen Aushang machen: mit der Bitte um Verständnis, falls es etwas lauter werden sollte. Das ist aber kein Garant dafür, dass sich die Nachbarn duldsam zeigen, da sie so nicht ihr Einverständnis gegeben haben. Daher sollte Sandy am besten vorher persönlich mit ihren Nachbarn sprechen und diese einladen, auf einen Prosecco vorbeizukommen. Das kann Wunder bewirken, Konflikte vermeiden und für Frieden sorgen. Und ist bei Weitem nicht so teuer.

Was ebenfalls unnötig und so richtig ins Geld gehen kann, ist die falsche Strategie beim Verkauf Ihrer Immobilie. Dahingegen ist aber Living in Berlin ein Goldesel, wenn es darum geht, Ihr Schäfchen sicher ins Trockene zu bringen. Machen Sie doch einfach die Probe aufs Exempel und nehmen Sie jetzt Kontakt zu uns auf. Das kann ebenfalls Wunder bewirken.

Geschrieben von Susanne Purol