Ihr zertifiziertes Immobilienbüro in und um Berlin
Living in Berlin Logo
Wir vermieten und verkaufen Ihre Immobilie
Schnell und sicher

Emotionsfalle beim Immoverkauf

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der/die/das Schönste im ganzen Land?

Kennen Sie solche Situationen, wo die beste Freundin das erste Mal stolz ihren Säugling präsentiert; die Göttergattin sich elegant im neuen Kleid dreht oder der Kerl in seiner frisch erworbenen Traumkarre vorfährt – stets begleitet von einem erwartungsvollen: „Naaaa? Was sagst Du?“ Woraufhin Sie innerlich nur „öööhmm“ denken können und äußerlich versuchen, das Stammeln zu unterdrücken. Um dann gedehnt und sich räuspernd mit einem mühevoll aufgesetzten Lächeln zu antworten:

„Jaaa, wie süüüß/steht dir voll gut/der reine Wahnsinn!“ (Hüstel.)

Das ist neulich auch Britta passiert. Sie war bei Annemarie-Kathrin zu Besuch. Die beiden hatten sich vor zwei Wochen bei einem Töpferkurs kennengelernt und so laut rumgealbert, dass der Leiter sie rausschmiss. Beim anschließenden Weinchen im Café Schlucknudel sagte Britta dann bierernst: „Tja, da haben wir uns wohl im Ton vergriffen.“ Von da an war ihre Freundschaft laut prustend besiegelt. Doch das sollte nicht lange anhalten.

Da sitzen sie nun ganz einträchtig auf der Couch.

Plötzlich knallt eine Tür, ein circa sechsjähriger Knirps rast im Affentempo mit einem Flugzeug in der Patschhand auf sie zu. Sogleich trommelt Annemarie-Kathrin sich wie ein Gorilla-Weibchen auf die Brust und raunt Britta mit einem breiten Grinsen zu: „Hier! MEIN! Sohn!“ Dann ruft sie kieksend „Luca-Kevin-Antony, schau mal, das ist Tante Britta!“

Luca-Kevin-Antony kreischt ohrenbetäubend begeistert, steuert direkt auf Britta zu und rammt ihr das Flugzeug in den Bauch. Nun kreischen zwei und Annemarie-Kathrin lacht glockenhell: „Er ist manchmal ein bisschen stürmisch.“

Der Junge steht abrupt ganz still vor ihnen. Die Mutter streichelt ihm zärtlich über seine Wangen, legt den Kopf schief und strahlt: „Schau mal, hat er nicht wunderschöne blaue Augen?“ Bevor Britta antworten kann, greift sich der niedliche Hurrikan eine große Fuhre süßes Popcorn aus der Schüssel auf dem Tisch, stopft sich etwas davon in sein Mündchen und verteilt dann den Rest – inklusive Kinderspucke – liebevoll in Brittas Haaren. „Du bist soooo kreativ, mein Engelchen!“, kichert Annemarie-Kathrin, zückt einen Spiegel aus ihrer Hosentasche und hält ihn Britta vor die Nase mit Puffmaiskrümeln drin.

„Du siehst aus wie ein Kunstwerk!“

Just in diesem Moment fegt eine bassig kläffende Bulldogge um die Ecke und wird vorgestellt: „Das ist King Lui.“ Der Hund hört seinen Namen, wedelt ausgeprägt mit seinem Schwanz und haut diesen dabei temperamentvoll gegen Brittas Schienbeine. Dann schnappt er sich ihren rechten Fuß, knurrt und schüttelt ihn wild hin und her. Britta schreit auf und wird lächelnd mit den Worten „Der will doch nur spielen!“ beruhigt.

Endlich – eeendlich! – folgt ein Tadel: „Aus, King Liu.“ Sahneschmuseweich. Seltsamerweise funktioniert es, der herzallerliebste Vierbeiner lässt sofort von Britta ab, um dann sein Bein zu heben und ihr an die Hose zu pinkeln. Annemarie-Kathrin klatscht entzückt in die Hände: „Er MAG dich! Das macht er NUR, wenn er jemanden wirklich zum Anbeißen findet. Toll, oder?“

Jetzt kommt Papa Stephan-Peter ins Wohnzimmer (den kennt Britta schon) schnappt sich Kind plus Tier und zwinkert: „Ich geh mal ein bisschen mit den beiden raus, dann habt ihr Zeit für euch.“

In die nun eintretende Stille fragt Annemarie-Kathrin Beifall heischend: „Ich hab' eine wundervolle Familie, was?“

„Ööööhm“, keucht Britta, „na ja … ja … klar … ist ganz okay …“

Ups. Das war nicht die erwartete Antwort. Eiskalt reagiert die Unverstandene: „Jetzt bist Du aber in ein Fettnäpfchen getreten. In. Ein. Ganz. Großes. FETTNÄPFCHEN!“

Wenn Britta gekonnt hätte, wäre sie Hals über Kopf geflüchtet. So jedoch wird sie in hinkendem Tempo, mit buttrigem Fuß, zerfleddert-nassen Hosen und taub zur Tür begleitet. Sie sollte Annemarie-Kathrin nie wiedersehen. Was jetzt nicht soooo schlimm war.

Aber: so viel zur Subjektivität. Und auch Ihnen könnten die Kaufinteressenten davonlaufen.

Wer sein Zuhause voller Emotionen verkaufen möchte und nicht rein objektiv seine Immobilie, riskiert eine Bauchlandung. Der potenzielle Käufer sieht nicht den Wert, dem Sie Ihrem Hab und Gut beimessen – z. B. durch wundervolle Erinnerungen an Familienereignisse wie die ersten Gehversuche Ihres (wirklich!) putzigen Nesthäkchens oder die großartige Silberhochzeitsfeier. Das interessiert ihn auch nicht. Für ihn geht es einzig und allein darum, ob er sich sein Leben und seine persönlichen Wohnträume in Ihren Räumlichkeiten vorstellen kann.

Auch von Ihnen liebgewonnene Eigenheiten Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung könnten dem Kaufwilligen ein Dorn im Auge sein. Wenn Sie beispielsweise die quietschende Eingangstür liebgewonnen haben, weil Sie dadurch sofort hören konnten, dass Ihr Teenie wohlbehalten wieder daheim angekommen war, kann das für den Besichtigenden der springende Punkt zum Absprung sein.

Es besteht also die Gefahr, dass Welten aufeinanderprallen, die den Verkauf behindern – wenn nicht sogar vereiteln.

Vor allem, was den Kaufpreis betrifft

Kalkulieren Sie in diesen Ihre persönlichen Geborgenheits- und Glücksgefühle ein, kann dies die Gemüter bei der Verhandlung erhitzen. Sehr kontraproduktiv.

Der beste Weg wäre natürlich, den Ausschalter für die Emotionen bezüglich Ihrer vier Wände zu finden. Doch das eigene Baby ist und bleibt meist das schönste und die notwendige Neutralität zu bewahren, ein schwieriges – oder im schlimmsten Falle zum Scheitern verurteiltes – Vorhaben.

Und hier kommt Living in Berlin ins Spiel. Professionelle Mediatoren können einen Streit schlichten, bewanderte Anwälte einen Vergleich aushandeln und fähige Makler sind in der Lage, eine für beide Parteien gerechte Einigung zu realisieren. Sachlich und objektiv.

Als Kennerinnen der Materie wissen wir ganz genau, was den Wert Ihrer Immobilie schmälert, was ihn steigert und welche Details keinen Einfluss auf die Höhe haben.

Nehmen Sie doch einfach jetzt Kontakt zu uns auf. Dann setzen wir nach eingehender Analyse gerne den bestmöglichen Preis – realistisch angelehnt an den aktuellen Marktwert – für Sie durch.

Klingt lukrativ? Und leicht für Sie? Ist es auch.

Geschrieben von Susanne Purol