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Die Zustimmung zur Mieterhöhung fehlt aber gezahlt wird

Deutschland – das Reich der Dichter und Denker. Und der Formulare. Wer hätte gedacht, dass es manchmal auch unbürokratisch geht?

„WARUM ANTWORTET DER DENN BLOẞ NICHT?“ Wir sehen eine junge Frau am Schreibtisch, vor sich einen Stapel Briefe, auf den sie starrt, während sie sich die Haare rauft und motzt. Gut, dass sie sich nicht sehen kann, sie wäre entsetzt, weil sie unglaublich viel Wert auf ihr Äußeres legt. Dazu gehört selbstverständlich auch eine akkurat sitzende Frisur, da hat jede Strähne ihren zugewiesenen Platz. Das wiederum passt so gar nicht zu ihrem Temperament, denn Etna Vulkanovic explodiert sehr leicht. So wie auch jetzt. Dann haut sie mächtig auf den Putz, womit sie sich schon so manches Mal unschöne blaue Flecken eingehandelt hat.

„BALSAAAMICOO!“, ruft sie aufgebracht in die Küche, wo ihr Mann und Geschäftspartner einen Kaffee zubereiten will. (Den Schmusenamen hat sie ihm gegeben, weil er sie immer wieder so schön auf den Teppich bringen kann, wenn sie an die Decke geht – also Balsam für ihre Seele ist. Ganz schön kreativ, was?) Er hört, dass sie mal wieder im Aufziehpüppchen-Modus ist und greift schnell nach dem koffeinfreien Pulver. „Moment, Vesüvchen, bin gleich bei Dir, mein ratterndes Herz!“

Zwei Minuten später steht er vor ihr und wird auch prompt angeferzt:

„Wir haben doch den Herrn Freilich jetzt schon das zweite Mal aufgefordert, uns seine schriftliche Zustimmung zur Mieterhöhung zu geben. DAS ZWEITE MAL!!!“ Sie hebt zur Veranschaulichung Daumen und Mittelfinger akrobatisch in die Höhe. „Warum kommt denn da nix? WARUM? Ich hab SOOOO 'nen Hals!“

„Das sehe ich, und der ist soooo erotisch, meine Bombina …“, beginnt er wie Garfield zu schnurren. Das klingt schön. Nutzt heute aber nix, denn sie faucht weiter: „Lass das gefälligst, das hier ist ernst. SEHR ernst!!!“ Oweh, heute ist mit ihr nicht gut Kirschen essen (deshalb lässt er auch schnell und gaanz unauffällig das Mon Chéri vom Tisch verschwinden).

Er versucht es sachlich: „Aber Herr Freilich hat doch jetzt schon dreimal die höhere Miete überwiesen?“ Auch das zieht nicht. „NA UND??? Der kann doch jederzeit wieder zurückrudern! JEDERZEIT!!!“

„Häh? Wo sollte er denn hinrudern? So ganz ohne Boot?“ Auch dieser ultrageniale Scherz – wie er findet – verpufft wie ein ins Universum geschlagener Tischtennisball.

Etna hat genug. Sie spuckt Gift und Galle (das darf Balsamico dann später wieder wegmachen, der arme Kerl): „DEN WERDE ICH AUF ZUSTIMMUNG VERKLAGEN. DAS WOLLEN WIR DOCH MAL SEHEN, WER HIER DIE HOSEN ANHAT!!!“

Balsamico verkneift sich die Bemerkung, dass sie gerne Röcke trägt, verschwindet auf Samtpfötchen zurück in die Küche und inhaliert die ganze Packung Mon Chéri.

Hat Etna die Hosen an?

Nein. Auch im übertragenen Sinne nicht. Die Klage wurde in allen Instanzen abgewiesen. Jetzt muss sie sogar die Kosten der Gerichtsverfahren zahlen. Und warum?

Laut Gesetz hat Herr Freilich allein durch die vorbehaltlose Zahlung der geforderten Mieterhöhung – und das dreimal in Folge – bereits vor Einreichung der Klage stillschweigend und wirksam seine Einwilligung gegeben. Da keine entsprechende, rechtlich gebundene Formvorschrift existiert, kann Etna auch keine schriftliche Erklärung verlangen. Entscheidend ist, dass aus Herrn Freilichs Verhalten kein anderer Schluss gezogen werden kann, als dass er die Mieterhöhung genehmigt hat. Dabei kommt es auch nicht auf die Art der Zahlung an: Sowohl durch die Änderung des Dauerauftrages als auch über Einzelüberweisungen bekundet ein Mieter sein Einverständnis.

Das ist ein Beispiel, wie schnell Vermieter durch Unwissenheit in folgenschwere und sogar kostenträchtige Fallen tappen können. Das eigene Rechtsempfinden entspricht oft nicht der Realität. Das gilt natürlich auch für Sie, wenn der Verkauf Ihrer Immobilie ansteht. Nicht umsonst lässt sich ein Makler, der etwas auf sich hält, exzellent schulen und bleibt durch permanente Weiterbildung stets auf dem neuesten Stand. So wie Living in Berlin. Das Ziel, Ihre Immobilie zum bestmöglichen Preis und zu optimalen Bedingungen an den Mann oder die Frau zu bringen, hat bei uns oberste Priorität. Bei minimalem Aufwand für Sie. Mit Netz und doppeltem Boden. Wenn Sie genau das wollen, dann melden Sie sich einfach bei uns. Und wenn nicht jetzt, wann dann?

Geschrieben von Susanne Purol