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Der dicke Weihnachtsmann rutscht durch den Kamin, Erdbeeren sind blau und der Storch bringt die Babys

„TSCHAKKA!!!“ Luzifer wirft triumphierend die Arme in die Luft und spielt auf seinem Drehstuhl Karussell. (Leider hat er ausgeblendet, dass er diese Rundumbewegung gar nicht verträgt und muss deshalb kurzfristig mit seinem Klo Kontakt aufnehmen. Als er dies gewissenhaft erledigt hat, will er sich weiter wie ein Kullerkeks freuen, aber „kullern“ ist auch nicht besser, also entscheidet er sich für den magenschonenden Schneekönig.)

 

Denen kann ich aber auch echt IMMER ein X für ein U vormachen, selbst ein G für ein L!

 

Fasziniert schaut er auf seinen letzten Post bei Insta. 666 Kommentare und 231 neue Follower!!! 167mal geteilt!!! Und der Eintrag ist erst drei Stunden online! Dabei hat er sich die News so was von aus den Fingern gesaugt (war zwar ein bisschen scharf von den Resten seines Chiliburgers vorhin, aber so what …):

 

„Hey Leute, nach jahrzehntelanger Forschung in Zusammenarbeit mit Patiopharm, Mivea und BAFF habe ich jetzt DAS krasseste Mittel gegen Rücken- und Gelenkschmerzen für Euch!!! Grundlage sind vom Schneiden gesammelte Zehennägel – ich weiß, klingt voll eklig. Aber keine Bange, die sind mit mit Xylophonchlorbananenflavour gefriergetrocknet, bei 1.001 Grad unter Verwendung von 100-prozentigem dehydrationsköllnischem Wasser unter Beimischung von Salbeigummibärchentinktur gemischpokt und schließlich mit Wachsbohnenwaxing völlig keimfrei gestillt. Am Ende habt Ihr also eine wunderheilende Pulverform; wahlweise mit Erdbeer-, Whiskey-, Bolognaise- oder Kastanienaroma in der Hand. Weitere Geschmacksformen sind in Arbeit. High Five!

 

Allerdings gibt es momentan nur 50 Dosen à 20 Gramm, weil das AUSGEFEILTE Rezept zunächst nur mit meinen Nägeln funktioniert und die müssen ja erstmal wieder wachsen, damit ich Euch mit Nachschub versorgen kann. Im Abstand von drei Wochen können dann die zehn nächsten Döschen dieser sensationellen Revolution auf dem Gesundheitsmarkt an Euch geliefert werden.

 

ALSO, SEID SCHNELL BEI DER BESTELLUNG FÜR EUREN ENDLICH SCHMERZFREIEN KÖRPER IN NUR ZWEI TAGEN, ER WIRD ES EUCH DANKEN! Bestellung mit Vorkasse für unglaubliche 69,99 Euro auf BayBal. Natürlich versandkostenfrei. Weil Ihr es seid, Babys! Namaste!“

 

Darunter hat Luzifer natürlich unter „trusted by“ die Logos der genannten Firmen sowie von Fox, RPL und Lokus platziert. Er ist ja nicht von gestern. Sondern tendenziell von überübermorgen.

 

Neun Tage später

 

Geil, Alter, du hast echt „alles“ verkauft und für nichts und wieder nichts – außer natürlich deiner genialen Idee, auf die selbst Einstein nicht gekommen wäre – 3.499,50 Mäuse auf deinem Konto!!! 3.499,50!!! Du solltest dich künftig Ein-hoch-zwei-Stein nennen!

 

Wir können nur hoffen, dass eine ausgehungerte Katze (natürlich in Schwarz) Luzifers Weg kreuzt (am besten von links nach rechts) und ihm seinen Gewinn maust. Aber leider lassen sich noch sehr viele Menschen an der Nase rumführen (wobei es doch unangenehm sein muss, so eine Hand am Riechorgan und man läuft hinterher – vielleicht wäre „künstlicher Schnodder“ als Abschreckmittel eine neue Geschäftsidee – selbstverständlich nur aus Eigenproduktion). Dazu kommen solche Ganoven oft damit durch und das gilt auch im Immobilienbereich bei der Vermietung und dem Verkauf.

 

Lassen Sie sich nicht übers Ohr hauen (das tut ja auch weh):

 

Zu schön, um wahr zu sein: vier lichtdurchflutete Zimmer, eine nagelneue Einbauküche, das Tageslicht-Bad saniert mit Hänge-WC und Handtuchheizkörper, top geschnitten, inklusive Sonnen-Balkon mit traumhafter Aussicht und in bester Lage. Und alles für einen unschlagbaren Preis.

 

Prüfen Sie den Anbieter auf Herz und Nieren (vor allem wenn er schon lange bei keiner Vorsorgeuntersuchung mehr war). Ein besonders günstiges Angebot kann ein Schnäppchen sein, aber auch eine Falle.

 

Ziehen Sie zur Orientierung

  • den örtlichen Mietpreisspiegel oder
  • den Kaufpreis pro Quadratmeter im jeweiligen Bundesland auf den gängigen Immobilienportalen heran.

 

In Kombination mit weiteren Auffälligkeiten sollten Sie dann wirklich wachsam sein:

 

  1. Haben die Fotos eher Hotel-Prospekt-Charakter – dazu noch in Hochglanz –, und wird der Blick auf unwichtige Details wie Türknäufe, die Obstschale mit knallbuntem Inhalt auf dem Edelmahagoni-Esstisch oder die güldene Nachttischlampe gelenkt, ist Vorsicht geboten.
  2. Achten Sie darauf, ob Beschreibung und Bilder stimmig sind.
  3. Passt der Baustil zur Umgebung? Ein hochmodernes Penthouse in einem Altbauviertel sollte Sie skeptisch stimmen. Fragen Sie nach der Adresse, kontrollieren Sie deren tatsächliche Existenz und gleichen über einen Besuch oder Google Maps die Angaben ab.

 

„Mama, schreibt man Gewehr mit einem e oder mit einem ä?“ Die Mutter überlegt kurz und sagt. „Ist doch nicht so schwer, schreib’ einfach Flinte, mit V wie Pfingsten.“*

 

Weitere Warnzeichen sind

  • Texte in fehlerhaftem Deutsch. Meist stammen sie aus Übersetzungsprogrammen mit erkennbar mangelnder Sprachqualität,
  • deutsch formulierte Anzeigentexte, aber Antworten auf Anfragen in Englisch.

 

Wird nur die Warmmiete genannt bzw. ist diese identisch mit der Kaltmiete, sollten ebenfalls die Alarmglocken schrillen. Seriöse Inserate präsentieren eine ganze Reihe von Fakten, wie die Quadratmeterzahl, die Internetgeschwindigkeit, den Energieausweis etc. Auch der Anbieter sollte aufgeführt sein, obwohl das noch kein Garant für die Echtheit ist, denn: Manche nutzen Makler-Mail-Adressen und vertauschen z. B. den Vor- und Nachnamen. Oder sie greifen deren Nutzerprofile ab, um in ihrem Namen Fake-Anzeigen zu schalten. Recherchieren Sie den Ansprechpartner und rufen Sie an, falls Sie eine Telefonnummer ausfindig machen können. Und bei auffälligen Domains wie "@probieren-sie-es-mal-mit-gemuetlichkeit.de" ist eh alles klar.

 

Eine ganz andere Masche:

 

die Kopie realer, seriöser Anzeigen. Da alles plausibel erscheint, ist die Fälschung schwer erkennbar. Googeln Sie die Überschrift der Annonce. Finden Sie eine Ähnliche mit unterschiedlichen Anbietern, ist Misstrauen angesagt.

 

Der emotionale Köder

 

Nach Ihrer Kontaktaufnahme zu dem Wohnungsanbieter erhalten Sie eine E-Mail in formvollendetem Deutsch und der Schilderung seiner Not, aus deren Grund heraus er die Immobilie sofort verkaufen/vermieten muss: Seine Mutter sei nicht nur alt, sondern nun auch noch krank und pflegebedürftig; er als Sohn habe die Pflicht und natürlich auch das Bedürfnis, sich um sie zu kümmern. Da ihm die Zeit für Besichtigungen fehle, mache er Ihnen das kulante Angebot, die Wohnung in Eigenregie zu inspizieren. Er schicke Ihnen den Schlüssel zu. Zu seiner Sicherheit bräuchte er eine Vorab-Zahlung, er bitte um Verständnis.

 

Hier beuten Hochstapler das Mitgefühl vieler Menschen schamlos aus: Der leidgeprüfte, liebende Sohn kann nun wirklich keine nervende Nachfragen gebrauchen. Und da ich die Wohnung/das Haus wirklich sehr gerne mieten/kaufen möchte, lasse ich mich darauf ein. Das wird schon alles seine Ordnung haben.

 

Hat es nicht. Die Wohnung existiert nicht und Ihr Geld ist auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

 

Solche Trickbetrüger gibt es übrigens auch andersrum: in der Vermietung und im Verkauf. Wenn Sie nicht höllisch aufpassen, haben Sie ganz schnell einen (Miet)Nomaden in Ihrer Immobilie. Den Sie nur schwer und im schlimmsten Falle erst mal gar nicht wieder herausbekommen. Und dies ist nur einer von vielen Stolpersteinen, der im Weg des erfolgreichen Immobiliengeschäftes liegt.

 

Living in Berlin räumt Ihnen gerne alle aus dem Weg und bringt Sie entspannt an Ihr lukratives Ziel. Weil wir himmlisch gut sind in dem, was wir tun. Testen Sie uns.

 

Nur ein Anruf genügt.

 

 

* www.wir-lieben-es-lustig.de

Geschrieben von Susi Purol