Ihr zertifiziertes Immobilienbüro in und um Berlin
Living in Berlin Logo
Wir vermieten und verkaufen Ihre Immobilie
Schnell und sicher

CO2-Steuer

O2 can do – CO2 auch. Aber beide nicht nur Gutes. Letzteres kann teuer werden.

„Tschüss, Jungs! Und danke noch mal für eure Hilfe“, ruft Nina ihren Umzugshelfern im Treppenhaus nach; schließt erst die Tür, dann ihre Augen und stößt einen abgrundtiefen Seufzer aus (etwa so wie der Marianengraben im westlichen pazifischen Ozean mit 11.934 Metern Tiefe): „UFFFFFFFFFFF!!!“

Dann dreht sie sich in formvollendeter Brummkreisel-Manier zigmal um sich selbst und juchzt vor lauter champagnerübersprudelnder Freude: „Ich hab’s geschafft, eeeeeendlich!“ Und damit meint sie nicht wirklich den Umzug, den haben die Jungs komplett für sie erledigt. Ihre einzige Aufgabe war es, süß zu gucken und „zack“ wurde ihr auch schon von Marcel, Justin, Felix, Emil, Anton, Theo und Philipp die Pflanze (50 Zentimeter hoch), der Karton mit den Schals und Mützen, der leere Koffer etc. abgenommen.

Nein, sie ist oberglücklich, dass sie nun ihr eigener Herr ist (eigentlich müsste sie sagen: „ihre eigene Frau“, aber sie findet diese Wortklauberei dämlich – übrigens ist „dämlich“ genau das Gegenteil von „herrlich“), dass sie ihre erste eigene Wohnung hat uuhund vor allem weit weg von Mama und Papa ist. Sie liebt ihre Eltern – wirklich –, aber diese ewigen Vorschriften gingen ihr schon sooo lange auf den Keks (keinen aus der Prinzenrolle, die sind lecker): „Tu dies, lass das, mach es so, mach es nicht so, mach es anders, mach es wie wir …!!!“

Jetzt kann sie nicht mehr rumkommandiert werden, außer von sich selbst – etwa mit solchen strikten Befehlen wie: „Iss mehr Schoki! Steh später auf! Trink mal mehr Wein! Lass bloß die Wäsche liegen und vor allem: Dreh die Heizung auf volle Pulle! In jedem Raum!“ Und genau das tut sie auch. Eine Stunde später ist es in der ganzen Wohnung kuschelig warm und als sie schlafen geht, benutzt sie nur ihre Sommerdecke. Herrlich (äh, dämlich?).

Ein Jahr später

Nina hat all die Ratschläge ihrer Eltern erfolgreich links liegen gelassen – deshalb ist es auf dieser Seite auch ziemlich überfüllt – und ist sehr stolz auf sich. Jetzt sitzt sie an ihrem Küchentisch. Draußen strahlt ein Winterwonderland bei klirrenden minus 5 Grad. Aber sie … sie trägt ihr heißgeliebtes Sommerkleidchen. Das mit den Gummibärchen drauf. Auch wenn es mittlerweile ganz schön um die Hüften spannt und auch ein bisschen müffelt, denkt sie sich wieder einmal ein zufriedenes „Ätsch, Mama, ätsch, Papa!“, während sie ihre Post öffnet.

Oweh, so viele Zahlen! Da steigt doch kein Mensch durch! (Ähnlich wie auf ihrer linken Seite.)

Sie hält die Betriebskostenabrechnung in der Hand und will die gerade achtlos auf den Stapel neben ihrem Herd feuern, als ihr Blick auf das Wort Nachzahlung und die Zahl 534 Euro fällt. Und sie fast vom Stuhl.

Wären ihre Eltern jetzt hier, würden sie Nina sicherlich eine Predigt halten: „Wir haben es dir doch gesagt!“ Und wir würden dazu setzen: Wären wir bereits im Dezember 2021, müsstest du noch mehr berappen, denn:

In Deutschland wurde Anfang dieses Jahres die CO2-Abgabe eingeführt.

Eine Tonne ausgestoßenes Kohlendioxid durch Benzin, Diesel, Heizöl oder Gas kostet nun 25 Euro.

Der Staat fordert das Geld von den Mineralölfirmen, die es im Gegenzug auf ihre Kunden umlegen, z. B. mit:

  • einem Liter Heizöl plus sieben Cent,
  • Erdgas plus 0,5 Cent pro Kilowattstunde.

Davon sind nicht nur Hauseigentümer betroffen, sondern auch die Mieter. Nach aktuellem Stand haben diese und nicht die Vermieter die Steuer zu tragen. Laut Bundesumweltministerium muss ein Single-Haushalt mit Mehrkosten von ca. 90 Euro/Jahr rechnen.

Die Tatsache, dass Mieter keine klimafreundlichere Heizung installieren oder das Gebäude nicht in Eigenregie dämmen können – erklärtes Ziel dieser neuen Steuer –, aber dennoch zahlen müssen, führt zu Unstimmigkeiten zwischen Politikern und Verbänden:

  • Mieterbund: Das Ziel sei verfehlt, wenn Mieter für klimaschädigende Heizungen zur Kasse gebeten werden. Der Einbau klimafreundlicher Heizungen betreffe ausschließlich den Eigentümer eines Gebäudes.
  • Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD): Wegen der "spürbaren Belastung" der Mieter solle im Herbst ein Eckpunktepapier bestimmen, dass die Vermieter nicht mehr als 50 Prozent der CO2-Abgabe auf die Mieter umwälzen dürfen, um der Modernisierung von Gebäuden einen großen Schub zu gewährleisten. Die Begleichung von maximal der Hälfte sei den Mietern jedoch zuzumuten, da diese – etwa durch gesunkene Stromsteuern – Geld einsparen würden.
  • Innenministerium: Der Vorschlag des Eckpunktepapiers werde noch geprüft.
  • SPD-Bundestagsfraktion: Die Vermieter sollten für die gesamte CO2-Abgabe aufkommen müssen.
  • Wirtschaftsministerium: Die Kaltmieten könnten steigen, würde den Vermietern die komplette CO2-Abgabe aufgebürdet werden.
  • Interessenvertretung der Eigentümer Haus & Grund: Das Verbraucherverhalten beim Heizen bestimme die Höhe des CO2-Ausstoßes maßgeblich und müsse deshalb preislich auch von den Mietern übernommen werden. Eigentümer würden dann aufgrund der freien Marktwirtschaft trotzdem sanieren, denn: Mit steigenden Heizkosten in einer bestimmten Wohnung würde ein Mieter mehr Abstand davon nehmen, diese mieten zu wollen. Wohnungen mit klimafreundlichen Heizungen wären also stärker gefragt und besser vermietbar. Nur wer als Vermieter energetisch saniert, könne weiterhin am Markt bestehen.
  • Unionsfraktion, Georg Nüßlein: Vieles spreche zurzeit dafür, dass es am Ende der Diskussionen zu einem Kompromiss kommen werde.

Living in Berlin: findet vor allem im Immobiliengeschäft genau den Kompromiss zwischen Käufer und Verkäufer, der zur beiderseitigen, 100-prozentigen Zufriedenheit sowie logischerweise zum erfolggekrönten Abschluss führt. Und Sie als Verkäufer haben am Ende den bestmöglichen Kaufpreis in der Tasche, weil unsere Arbeitsweise klug durchdacht ist und wir genau wissen, wie wir wann, auf welche Weise, wo und mit wem vorgehen müssen. Testen Sie uns. Rufen Sie einfach nur an. Wir erledigen den Rest.

Geschrieben von Susanne Purol