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Besichtigungstourismus

Eine trübe Tasse auf linker Tour

Schon als Kind hatte Klara ein ganz klares Problem: Sie konnte sich einfach nicht mit sich selbst beschäftigen. Hatte Mama Mara zwei Stunden einen Lego-Zoo mit ihr aufgebaut, ließ das junge Fräulein diesen (wenigstens ordentlich!) links liegen, um nach drei Minuten krähend angetrabt zu kommen: „Mir is' laaangweilig!!!“

Auch wenn Papa Klaus sie einen halben Tag auf dem Spielplatz bespaßt hatte (davon die Hälfte mit dem Anschubsen der Schaukel, was ihm immerhin recht ansehnliche Bizeps verschaffte, die allerdings nicht so recht zu den eher Streichhölzern ähnelnden Beinchen passen wollten), ließ sie bereits „Mir is' laaangweilig!!!“ auf dem Heimweg verlauten – diesmal kreischend.

Dieser Satz ging den Eltern bald sehr auf den Keks (als es das erste Mal passierte, waren sie versucht reinzubeißen, hätte ja ein Have a break – have a Kitkat sein können und eine Pause – besser gesagt: acht bis elf am Tag – konnten die beiden bei der kleinen Miss Tönend auch dringend gebrauchen).

Da Mara so oft die Decke auf den Kopf fiel, verbrachte die Familie unzählige Male im Wartezimmer von Kinderarzt Dr. Minimann – wir können uns vorstellen, was das Mädelchen jedes Mal von sich gab … richtig:

„Mir is' laaangweilig!!!“

Das gab sich auch im Erwachsenenalter nicht. So sollte sie einmal ihrem 15-jährigen Sohn, der sich seinen neuen Computer selbst zusammenbastelte, bei einer Sache helfen und irgendwas gegen irgendwas drücken, damit er es festzurren kann.

Sie erläuterte ihm, sie wolle noch das Bad zu Ende putzen, dann sei sie für ihn da. Wenige Zeit später war sie so weit.

Er: „Mami, ich brauche noch sechs Minuten, bis dahin kannst du dich BITTE noch selbst beschäftigen.“

Sie (nach einer Minute): „Mir is' laaangweilig!!!“

Nach zwei Minuten kommt sie mit Papier und Filzstiften zu ihm: „Wollen wir was malen?“

Nach drei Minuten stupst sie ihn 19-mal an und ruft ausgelassen: „DUUU bist!“

Nach vier Minuten fiepst sie aus dem Kleiderschrank.

Nach viereinhalb Minuten hat sie schwarze Schuhcreme im Gesicht.

Nach fünf Minuten zieht sie eine Joghurtschleifspur hinter sich her.

Nach sechs Minuten hilft sie ihm.

So, wie es aussieht, müsste sie eindeutig eine andere Show abziehen, wenn sie Beachtung finden möchte. Aber zumindest war sie pünktlich, das müssen wir ihr schon lassen.

Allerdings hat sie ein neues Hobby gegen die Monotonie für sich entdeckt.

Dabei meinen wir aber nicht die IDEALe

Monotonie in der Südsee,

Melancholie bei 30 Grad.

Monotonie unter Palmen,

Sylvester auf Tahiti, Heiligabend auf Hawaii.

Sondern den Besichtigungstourismus.

Auf diese Schnapsidee (die sie besser hätte fallen lassen sollen, auch wenn das geklirrt hätte) kam sie, als sie mit ihrem flügge gewordenen Sohn auf Wohnungssuche ging. Da gab es oft ein Käffchen und gute Kontaktmöglichkeiten zum Vermittler und den anderen „Konkurrenten“ (selbstverständlich hat sie in ihrer auserkorenen Freizeitgestaltung weder vor, zukünftig eine Wohnung zu mieten oder gar zu kaufen).

Also sucht sie sich nun verlockende, hochpreisige Wohnungs- beziehungsweise Hausangebote in angenehmen Gegenden heraus, um sicherzugehen, dass viele Interessenten zum angegebenen Massenbesichtigungstermin erscheinen.

So kann sie dem Vermieter/Verkäufer Löcher in den Bauch fragen (wie der die dann wieder stopft, ist ihr schnuppe; Hauptsache, sie hat Abwechslung):

„Entschuldigung: Ist es erlaubt, Haustiere zu halten? Ich habe einen Waschbär. Der ist auch sehr reinlich.“

Oder: „Ist hier drin eigentlich schon mal jemand gestorben? Ich leide unter einer Hui-Buh-Allergie.“

Auch mit den „Mitstreitern“ kommt sie gerne ins Gespräch:

„Wussten Sie, dass die Waschmaschine der Nachbarn nebenan rattert wie eine ausgediente Dampflok? Da verdient die 'Trommel' endlich mal ihre Bezeichnung.“

Und: „Mögen Sie Shades of Grey, diese Erotik-Bände? Wenn ja, werden Sie ihre helle Freude an dem Pärchen in der Wohnung drüber haben. Die spielen das nämlich vernehmlich nach.“

Klar, Klara hat jedes Mal einen Heidenspaß – auch wenn sie lieber einen Hawaii-Spaß hätte, aber der steht nicht im Duden.

Für den Vermieter/Verkäufer allerdings sind solche Scheininteressenten ein Dorn im Auge.

Das bedeutet nicht nur einen Gang zum Augenarzt, sondern vor allem eins:

gestohlene Zeit (was leider nicht strafbar ist). Das führt zu Ärger und Frust.

Finden Einzelbesichtigungen statt, müssen andere Interessenten länger warten, was die Absprungsrate erhöht und den Vermietungs-/Verkaufsprozess hinauszögern kann.

Aber es gibt einige Tricks, wie Sie den Sand im Getriebe verhindern können:

Um die Gruppe der Interessenten generell zu verkleinern, genügt bereits ein professionelles Exposé. Je informativer es ist und je aussagekräftiger die Fotos sind, desto klarer ist es, ob die Immobilie mit den eigenen Ansprüchen übereinstimmt. Wenn das Exposé einen authentischen Eindruck vermittelt, kassieren Sie bei der Besichtigung auch kein „Das habe ich mir anders vorgestellt“.

Schalten Sie bei virtuellen 360-Grad-Rundgängen erstmal nur ein Zimmer ohne notwendige Anmeldung des Nutzers frei. Für den kompletten Rundgang muss dann eine E-Mail-Adresse angegeben werden. Davor scheuen Besichtigungstouristen meist zurück.

Klopfen Sie mit den richtigen Fragen die Ernsthaftigkeit des Interessenten für die Anmietung/den Kauf ab – per Telefon oder E-Mail, beispielsweise mit:

  • Wie genau sieht Ihre Wunschwohnung/Ihr Wunschhaus aus?
  • Wie lange suchen Sie denn?
  • Beim Verkauf: Steht die Finanzierung schon?

Sind die Antworten nicht eiernd und kommen konkrete Rückfragen, besteht eindeutiges Interesse.

Scheininteressenten üben ihr Hobby gern in der Freizeit aus und bevorzugen deshalb Wochenend-Termine. Ernsthafte Bewerber gehen auch in der Woche und sogar während der Arbeit zu Besichtigungen. Da aber springen Besichtigungstouristen oft ab.

Durch unsere langjährige Erfahrung hat Living in Berlin als Qualitätsmakler eine Spürnase dafür, wer ein Fake-Anwärter ist. Zudem kennen wir selbstverständlich die zielführenden Fragen, um den Klaras im Immobiliengeschäft auf den Zahn zu fühlen. Profitieren Sie einfach von unserem Rund-um-Know-how und wir erledigen den Rest. Eine Win-win-Situation – nur durch einen einzigen Anruf von Ihnen bei uns. Warum nicht jetzt gleich?

Geschrieben von Susanne Purol