Der Ortsteil Biesdorf ist ein Teil des Bezirks Marzahn-Hellersdorf und bildet gemeinsam mit den Ortsteilen Mahlsdorf und Kaulsdorf das größte zusammenhängende Ein- und Zweifamilienhausgebiet Deutschlands. Biesdorf wurde 1375 im Landbuch Karls IV erstmals urkundlich erwähnt. Archäologische Untersuchungen im Jahr 1999 und 2000 belegen, dass es bereits um 9000 v. Chr. zu Siedlungen im heutigen Biesdorf kam. Der Dreißigjährige Krieg führte in Biesdorf zu Verwüstungen und Bevölkerungsabnahme. 1627, sechs Jahre nach Kriegsbeginn, gab es nur noch 19 Bauern und 13 Kossäten. 25 Jahre später waren es nur noch vier Bauern und sechs Kossäten. Biesdorf wurde erstmals von dem Kurfürst Friedrich Wilhelm erworben und verblieb bis 1872 in seinem Besitz. In der Biesdorfer Feldmark fand 1806 eine von Napoleon abgenommene Parade der französischen Truppen unter Marschall Davout statt. Der Bahnhof Biesdorf wurde 1885 an der Königlichen Ostbahn eröffnet. 1868 wurde das Schloss Biesdorf, von Heino Schieden als Turmvilla errichtet. Der Kaufmann Günther von Bültzingslöwen erwarb 1887 Gut und Herrenhaus Biesdorf, musste es jedoch wieder veräußern, weil er in der Zuckerkrise große Verluste machte. 1893 eröffnete die Anstalt für Epileptische Wuhlgarten, welches heute das Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus beherbergt. Im Jahr 1904 bekam der Ort Wasser-und Gasanschluss und zehn Jahre später die Stromversorgung. Die heutige Gaststätte „Paule“ wurde wahrscheinlich vor 1893 als das Restaurant „Freihof“ eröffnet. Seit 2011 wird es in der Tradition einer typischen Alt-Berliner Kneipe geführt. Die Siedlungen Neu-Biesdorf, Kolonie Daheim und Biesenhorst entstanden bis 1933. Die erste drehbare Luftschiffhalle wurde 1907 bis 1909 nach Plänen von Karl Janisch errichtet. 1911 fand die erste Probefahrt des Siemens-Schuckert-Luftschiffes (SSL) statt.
1920 wurde Biesdorf Teil des Bezirks Lichtenberg. Am östlichen Stadtrand gelegen, umfasst der Bezirk Marzahn-Hellersdorf mit den fünf „Dörfern“ Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf, Marzahn und Mahlsdorf eine Fläche von etwa 6.185 Hektar. Er grenzt südlich an den Bezirk Treptow-Köpenick und westlich an den Bezirk Lichtenberg. Biesdorf wurde 2001 im Rahmen der Bezirksfusion Teil des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf. Seit 2002 entstand der Wohnpark „Erntedankweg“ direkt neben der S-Bahn. Im März 2003 eröffnete die BMW Niederlassung Berlin an der Ecke Alt-Biesdorf/Blumberger Damm. Kurz darauf im April 2003 wurde das Biesdorf-Center an der Weißenhöher Straße eröffnet, mit einem „KaufLand“ sowie mehreren Fachgeschäften. Direkt gegenüber liegt das „agapia Gesundheitszentrum Polimedica“. Es bietet neben 15 Facharztpraxen, wie zum Beispiel einem Frauenarzt, einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder auch einer Orthopädie, ein ambulantes OP-Zentrum und mit der „CenDenta“ die größte private Zahnklinik im Ostteil der Stadt.2004 wurde mit der Entmietung des Gewerbeparks begonnen, auf dessen Gelände später Einfamilienhäuser gebaut wurden.
Hervorzuheben ist auch die soziale Infrastruktur: Zur Familienfreundlichkeit tragen preiswerte Wohnungen in allen Größen und ein dichtes Netz von Kitas, Schulen, Einkaufs- und Erholungsmöglichkeiten bei.
Neben den verschiedenen Ortsteilzentren, wie dem Biesdorf-Center mit seinen kleinen und großen Geschäften, entstand auch das „EASTGATE Berlin“, eines der größten Einkaufscenter östlich des Brandenburger Tors, welches sich zusammen mit dem Kernbereich am S-Bahnhof Marzahn zum Handelsschwerpunkt entwickelt hat. An der Haltestelle Neue Grottkauer Straße, der U-Bahnlinie U5, liegen zwei der größten Grünflächen Marzahn-Hellersdorfs: Der Landschaftspark Wuhletal und die „Gärten der Welt“. Mit den „Gärten der Welt“ ist in den letzten Jahren eines der touristischen Highlights Berlins entstanden, das inzwischen jährlich von über 700.000 Interessierten besucht wird. Der 21 Hektar große Park lädt mit seinen ausgedehnten Spiel- und Liegewiesen, vielfältigen Gartenthemen, Spielplätzen und nicht zuletzt mit den „Gärten der Welt“ zum Verweilen ein. Es handelt sich hierbei um eine der schönsten Wohngegenden Berlins, in welcher man ruhig leben kann und dennoch schnell im pulsierenden Stadtleben ist.
Der U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz ist durch die U-Bahn-Linie 5 mit der Berliner Innenstadt und mit dem Bahnhof Hönow verbunden. Auch Busse verkehren in Biesdorf und verbinden die Nachbarbezirke. Mehrere Schulen, wie die „Georg-Klingenberg-Schule“, die „Grundschule am Fuchsberg“ und die „Johann-Strauss-Grundschule“ sind im Ortsteil vorhanden.
Der gut besuchte Biesdorfer Baggersee lockt das ganze Jahr über viele Berliner an. Doch auch die Kaulsdorfer Seen und der Müggelsee zählen zu den beliebten Ausflugszielen dieser Region. Die Kaulsdorfer Seen sind einer der schönsten Seen, die man in Berlin finden kann. In der Sonne glitzernde Sandstrände, sauberes Wasser, Bäume, die für ausreichend Schatten sorgen und große Liegewiesen: Hier können Sie entlang des Ufers wunderbare Spaziergänge, sowie kleine Picknicks machen.